Kampf gegen Unfälle: Von Elfenflüsterern und Harry Potter

Kampf gegen Unfälle: Von Elfenflüsterern und Harry Potter
Für das deutsche Bundesverkehrsministerium ist der Einsatz von Elfenbeauftragten im Kampf gegen Unfälle kein Erfolgsmodell.

Der Einsatz einer selbst ernannten Elfenbeauftragten an der unfallträchtigen Autobahn 2 in Niedersachsen ist aus Sicht des Bundesverkehrsministeriums kein Erfolgsmodell für ganz Deutschland. "Der Bund wird Elfenbeauftragte für die Sicherheit auf deutschen Straßen erst dann einsetzen, wenn Harry Potter zum Bundeszaubereiminister berufen wird", meinte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin am Mittwoch.

Im Kampf gegen die vielen Unfälle auf der Ost-West-Achse hatte die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine selbst ernannte Elfenbeauftragte mitfahren lassen. Die Frau, die nach eigenem Bekunden Kontakt zu Naturgeistern, Elementar- und Erdwesen aufnimmt, sei im Juni auf eine Kontrollfahrt mitgenommen worden. Sie hatte sich zu Jahresbeginn an die Behörde gewandt.

"Sehr traurige Energien"

Unterstützt von einer Tierkommunikatorin habe sie mit Behördenmitarbeitern fünf neuralgische Punkte zwischen Lehrte und Braunschweig angesteuert. Demnach hätten die beiden Frauen auf der Autobahn sofort "sehr traurige Energien" gespürt. "In einigen Fällen waren es aufgebrachte Naturwesen, die rebellierten und sich ihr Stück Natur zurückholen wollten."

Nach Überzeugung der Frauen könnten die Unfallzahlen durch ihren Einsatz zurückgehen. "Einige Strecken der Autobahn sind nun energetisch versiegelt", sagten die beiden, die für Nachfragen zunächst nicht erreichbar waren.

Die Behörde verteidigte sich gegen Kritik am Einsatz der Elfenbeauftragten, wie es sie etwa auch in Island gibt. Die Mitnahme der Frau bei einer Kontrollfahrt habe nicht zu höheren Kosten geführt. Das Verkehrsministerium in Hannover sprach sich indes gegen den Einsatz der Elfenbeauftragten aus. Nach jetzigem Stand sei das Ministerium zuvor nicht über die Aktion informiert worden.

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