Kambodscha trauert um legendäre Minensuch-Ratte Magawa
Nach fünf Jahren im Einsatz gegen Landminen ist die kambodschanische "Helden-Ratte" Magawa "friedlich eingeschlafen". Das teilte die belgische Hilfsorganisation Apopo, die das Tier ausgebildet hatte, am Mittwoch mit. Bis kurz vor seinem Tod "im hohen Alter von acht Jahren" sei Magawa, der mehr als 100 Landminen und andere Sprengsätze gefunden hat, gesund und voller Energie gewesen.
Beeindruckende Fähigkeiten
Spürratten können Minen viel schneller aufspüren als ein Metalldetektor und lösen diese wegen ihres geringen Gewichts anders als menschliche Suchkräfte nicht aus. Nach Angaben von Apopo helfen derzeit weltweit 96 Ratten dabei, Sprengkörper zu finden, bevor sie Menschen verletzen oder töten.
Magawa, die Sprengkörper-Aufspürratte, ist verstorben
Magawa, eine aus Tansania stammende Riesenhamsterratte, war einst im Alter von neun Monaten nach Kambodscha gekommen und dort trainiert worden. Er hat dazu beigetragen, insgesamt 225.000 Quadratmeter Land wieder zugänglich zu machen.
Für seine lebensrettende Arbeit hatte Magawa 2020 als erste Ratte überhaupt den höchsten britischen Tierorden erhalten. Dem tapferen Nager wurde eigens eine kleine Goldmedaille an einem blauen Band um den Hals gelegt.
Kambodscha zählt noch immer zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Die meisten Sprengkörper stammen aus der jahrzehntelangen Schreckensherrschaft der Roten Khmer ab dem Jahr 1975 und töten oder verletzen immer noch Menschen.
Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie sich beim Spielen von festen Wegen entfernen oder aus der Erde ragende Minenteile berühren.
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