Name von schwulem Aktivisten soll von US-Navyschiff entfernt werden

- US-Verteidigungsminister Peter Hegseth plant, das Versorgungsschiff 'USNS Harvey Milk' umzubenennen, um die 'Kriegerkultur' des US-Militärs zu stärken.
- Harvey Milk war ein schwuler Bürgerrechtler und erster offen schwuler Politiker im Stadtrat von San Francisco, der 1978 ermordet wurde.
- Hegseth sieht Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt als 'unvereinbar mit den Werten' des Pentagon und möchte die Richtlinien diesbezüglich ändern.
US-Verteidigungsminister Peter Hegseth will Medien zufolge ein Schiff der Marine umbenennen lassen, das bisher den Namen eines 1978 ermordeten schwulen Bürgerrechtlers trägt. Es gehe um das Versorgungsschiff "USNS Harvey Milk", heißt es in Berichten. Nach den neuen Leitlinien der Trump-Regierung solle das dazu beitragen, die "Kriegerkultur" des US-Militärs wiederherzustellen. Der Zeitpunkt der Umbenennung sei mit Absicht gewählt, denn im Juni werde der Pride-Monat begangen.
Dabei treten Bürger für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ) ein. Der neue Schiffsname stehe noch nicht fest. Der Sender CBS News berichtete am Dienstagabend (Ortszeit), auch weitere nach Bürgerrechtlern benannte Schiffe würden umbenannt. Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, kritisierte das Vorhaben als "boshaft", "beschämend" und "rachsüchtig.".
Wer war Harvey Milk?
Harvey Milk (1930-1978) diente während des Korea-Krieges mehrere Jahre als Tauchoffizier in der Navy, wurde aber wegen seiner sexuellen Orientierung unehrenhaft entlassen. Später setzte er sich für die Rechte von Homosexuellen ein und wurde in den 1970er Jahren als erster offen schwuler Politiker in den Stadtrat von San Francisco gewählt. Im November 1978 fielen Milk und der liberale Bürgermeister George Moscone im Rathaus einem Attentäter zum Opfer. In dem oscarprämierten Film "Milk" von Regisseur Gus Van Sant porträtiert Sean Penn 2008 den charismatischen Bürgerrechtler.
Hegseth hatte bereits vor Monaten in einem Strategiepapier für die US-Streitkräfte neue Leitlinien skizziert, wonach Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt als "unvereinbar mit den Werten" des Pentagon eingestuft werden. Dem Sender Fox News sagte er damals, die bisherigen Richtlinien sollten "mit Stumpf und Stiel" entfernt werden, um mit hohen Standards zu den "Wurzeln" des Militärs zurückzukehren.
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