Fukushima: Entfernung von radioaktiven Kernbrennstoffen beginnt

Geigerzähler messen in Fukushima eine Strahlung von 54 Mikrosievert pro Stunde. Normal wären etwa 00,3.
Der Betreiber Fukushimas schätzt den, mit ferngesteuerter Technik durchgeführten, Einsatz auf eine Dauer von mindestens zwei Jahren.

Der Betreiber der Atomruine im japanischen Fukushima hat mit der Entfernung von Kernbrennstoffresten begonnen. Ferngesteuerte Geräte holten die radioaktiv verseuchten Brennstoffe seit Montag aus dem bei der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im März 2011 zerstörten Atomkraftwerk, wie der Betreiber Tepco erklärte.

Insgesamt sollen 566 Einheiten Kernbrennstoff innerhalb von zwei Jahren entfernt werden. Am frühen Nachmittag mussten die Arbeiten zwischenzeitlich wegen technischer Probleme unterbrochen werden.

Riskante Entfernung von Trümmern

Die Arbeiten hätten bereits vor vier Jahren beginnen sollen. Technische Schwierigkeiten und Trümmerteile durch das Erdbeben verzögerten den Einsatz immer wieder. Die Experten hätten "vorsichtig" bei der Entfernung der Trümmerteile vorgehen müssen, sagte Tepco-Sprecherin Yuka Matsubara. Probleme bereitete demnach auch der Staub, der bei dem Einsatz aufgewirbelt wurde und die radioaktive Strahlung verstärkte.

Im Februar hatte Tepco mit einem Roboter erfolgreich mehrere kieselsteingroße Kernbrennstoffreste in Reaktor 2 aufgelesen. In den Reaktoren waren schon öfter Roboter unterwegs, um nach geschmolzenem Brennstoff zu suchen und Fotos zu machen. Dessen Bergung gilt als der schwierigste Teil beim Abbau der Atomruine und soll nach Angaben von Tepco erst 2021 beginnen.

In Fukushima hatte sich nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami von 2011 das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ereignet. Weil das Kühlsystem ausfiel, kam es in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze. Das Gebiet in einem weiten Umkreis wurde radioaktiv verseucht.

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