Frankreich will viele Inlandsflüge fast komplett verbieten

Air France-KLM group announces 4 billion euro rescue plan
Betroffen sind kurze Verbindungen, sofern das Ziel auch in weniger als 2,5 Stunden mit dem Zug zu erreichen ist.

Frankreich macht ernst in Sachen Klimaschutz - zumindest was die Emissionen aus dem Flugverkehr betrifft. In einer hitzigen Debatte in der Nationalversammlung hat sich das Parlament darauf geeinigt, bestimmte Inlandsflüge schon bald komplett zu verbieten.

Betroffen sind all jene Verbindungen, die mit dem Zug in weniger als 2,5 Stunden zu erreichen sind. Betroffen sind davon etwa die Strecken zwischen Paris und Nantes, Lyon oder Bordeaux. Ganz einstellen müssen die Fluglinien die Routen freilich nicht. Gäste, für die die innerfranzösische Strecke einen Anschluss- oder Zubringerflug darstellt, sollen die Flüge weiterhin verwenden können.

Dennoch wird etwa Air France das Angebot an Inlandsflügen um bis zu 40 Prozent reduzieren. Bereits im vergangenen Jahr wurden bestimmte Inlandsflüge in Frankreich als Auflage für Corona-Staatshilfen verboten. Mitbewerber dürfen die freigewordenen Kapazitäten übrigens nicht übernehmen.

7,1 Milliarden Euro Verlust

Air France hatte 2020 einen Verlust von 7,1 Milliarden Euro gemacht. Im ersten Quartal 2021 häufte die Airline zusammen mit ihrem Partnerunternehmen KLM ein Minus von 1,3 Milliarden Euro an. Erst vergangene Woche hat die EU-Kommission eine vier Milliarden Euro schwere Staatshilfe für Air France abgesegnet. Im Gegenzug muss die Fluggesellschaft bis zu 18 Slots pro Tag am Pariser Flughafen Orly abgeben. Der Anteil der französischen Staatsholding an dem Unternehmen wurde darauf auf knapp 30 Prozent erhöht und damit mehr als verdoppelt.

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