Frankreich und Spanien verzeichnen Rekordzahl an Neuinfektionen seit Lockdown
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Spanien den höchsten Wert seit Ende des Lockdowns im Juni erreicht. Bei Tests, die innerhalb der letzten 24 Stunden durchgeführt worden seien, habe es 4.503 neue positive Ergebnisse gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitagabend mit.
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen sei allerdings wegen verspätet gemeldeter Fälle im Vergleich zum Vortag sogar um mehr als 10.000 auf fast 500.000 gestiegen, hieß es. Der bisherige Höchstwert der täglichen Neuinfektionen nach Ende des Lockdowns war vor genau einer Woche mit 3.829 registriert worden.
Sorgen bereitet vor allem die Situation in der Region Madrid. Auf die Hauptstadt entfiel erneut der Löwenanteil der Neuinfektionen: 1.462, etwa ein Drittel der Gesamtzahl. Dahinter folgen mit großem Abstand das Baskenland mit 678 und die Kanarischen Inseln mit 363 neuen Fällen. In Katalonien, noch vor wenigen Wochen das spanische "Epizentrum" der Neuausbrüche, hat sich die Lage inzwischen deutlich verbessert. Für die Autonome Gemeinschaft im Nordosten des Landes wurden am Freitag nur noch 160 Neuinfektionen gemeldet.
Die Regionalregierung in Madrid gab unterdessen neue Einschränkungen bekannt, die am Montag in Kraft treten sollen. Die wichtigste Maßnahme: Sowohl im öffentlichen wie im privaten Bereich werden ab nächster Woche nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt sein, soweit diese nicht demselben Haushalt angehören. Das seien die Situationen, die für die meisten Neuausbrüche verantwortlich seien, sagte Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. Zudem wird unter anderem die zugelassene Höchstzahl der Teilnehmer an Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen wieder deutlich reduziert.
Auch in Frankreich Rekordzahl verzeichnet: Fast 9.000 Neuinfektionen
Das Coronavirus breitet sich auch in Frankreich weiter stark aus. Das Gesundheitsministerium registrierte 8.975 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist der höchste Zuwachs seit Beginn der Pandemie. Am Vortag hatte die Behörde 7.157 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt haben sich nachweislich 309.156 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.
Wenige Tage nach dem Wiederbeginn des Unterrichts sind deshalb in Frankreich und einem Überseedépartement bereits 22 Schulen geschlossen worden. Zwölf der betroffenen Einrichtungen seien in Frankreich selbst, die übrigen zehn auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean, sagte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am Freitag im Radiosender Europe 1.
Nach den Sommerferien hatten die Schulen am Dienstag den Unterricht wieder aufgenommen. Es gibt in Frankreich rund 60.000 Schulen. Die Schüler müssen ab elf Jahren eine Maske tragen und die Abstandsregeln einhalten.
Frankreich wurde insgesamt von der Pandemie schwer getroffen, es gab mehr als 30.500 Tote in Verbindung mit Covid-19. Strenge Ausgangssperren im Frühjahr schränkten das öffentliche und wirtschaftliche Leben massiv ein. Zuletzt stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich an.
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