Flug trotz IT-Panne: Kritik an Verkehrsminister Salvini

Flug trotz IT-Panne: Kritik an Verkehrsminister Salvini
Die Maschine mit dem Lega-Chef startete nach Plan aus Rom nach Mailand. Tausende andere mussten warten.

Während der weltweiten IT-Panne am Freitag sind auch in Italien zehntausende Passagiere in ganz Italien auf Flughäfen gestrandet. 

Der Flug des italienischen Verkehrsministers Matteo Salvini vom römischen Flughafen Fiumicino in Richtung Mailand Linate hingegen sei nur mit kurzer Verspätung abgehoben, kritisierten einige Oppositionspolitiker am Samstag.

Während zwischen 12 und 14 Uhr die meisten Flüge von Rom Fiumicino gestrichen wurden, konnte die Maschine der italienischen Airline ITA Airways mit Salvini und anderen Politikern an Bord abfliegen, wenn auch etwa eine Stunde später als geplant, teilten Oppositionsvertreter mit. Eine ganze Reihe inländischer Flüge wurde im selben Zeitraum gestrichen.

Die Oppositionsparteien PD (Partito Democratico) und AVS (Allianz der Grünen und der Linken) kündigten parlamentarische Anfragen zu Salvinis Flug an. "Wie ist es möglich, dass, während Tausende von Bürgern Unannehmlichkeiten erleiden, das Flugzeug mit dem Verkehrsminister an Bord nach Plan abfliegt?", fragte der Chef der italienischen Grünen, Angelo Bonelli.

Salvinis rechte Regierungspartei Lega erwiderte, dass der Minister bereits am Donnerstagabend den Flug von Rom nach Mailand in der Economy Class gebucht habe. "Die heutigen Unannehmlichkeiten waren eindeutig nicht vorhersehbar", betonte die Lega. Salvini drohte mit Klagen gegen diejenigen, die ihm Privilegien unterstellen würden, hieß es.

ITA Airways erklärte in einer Mitteilung, dass in der gleichen Zeitspanne wie Salvinis Flug zwischen 12:00 und 15:00 Uhr insgesamt 12 Flieger von Rom Fiumicino abgehoben seien, zehn Kurz- und Mittelstreckenflüge und zwei Langstreckenflüge. Außerdem seien im Laufe des Freitags von Rom Fiumicino nach Mailand Linate 12 von insgesamt 14 geplanten Flügen abgeflogen.

Im vergangenen November war der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida in die Kritik geraten, weil er angeblich einen Hochgeschwindigkeitszug für seine persönlichen Bedürfnisse benutzt hatte. Wegen einer Verspätung von fast zwei Stunden auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke bei Neapel wurde Lollobrigida ein Sonderhalt in Ciampino, 20 Kilometer außerhalb der Hauptstadt in Richtung Rom, genehmigt. Der Minister konnte somit seine Reise im Auto fortsetzen. Damit zog sich der Minister viel Kritik und den Vorwurf von Privilegien zu.

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