Fake News bei "Gelbwesten" laut Studie massiv verbreitet
Gezielte Falschmeldungen haben bei der "Gelbwesten"-Bewegung laut einer Studie massive Verbreitung gefunden. Von mehr als 100 Millionen Klicks für sogenannte Fake News in Frankreich geht das Online-Netzwerk Avaaz aus den USA aus, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.
Avaaz untersuchte 100 Falschmeldungen, die in Online-Netzwerken wie Facebook zwischen dem 1. November und dem 6. März die größte Aufmerksamkeit fanden. Sie wurden demnach mehr als 105 Millionen Mal angeschaut und vier Millionen Mal geteilt.
Fast neun Millionen Mal wurde der Studie zufolge etwa ein Foto einer "Gelbwesten"-Demonstration auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysees angeschaut, versehen mit dem Hinweis, es werde von Facebook zensiert und solle deshalb massenhaft geteilt werden. Die Zensur-Behauptung war jedoch frei erfunden, wie Recherchen französischer Medien ergaben.
Falsche Bilder über drei Millionen Mal gesehen
Rund 3,5 Millionen Mal angesehen wurden laut Avaaz Fotos blutüberströmter Menschen mit der Beschreibung "zusammengeschlagen von der Bereitschaftspolizei". Die Bilder entstanden aber nicht in Frankreich, sondern während der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung in Spanien, wie ein Faktencheck der Nachrichtenagentur AFP ergab.
Der Studie zufolge vertrauten Anhänger der "Gelbwesten" dem russischen Fernsehsender RT offenbar mehr als heimischen Medien: Seine Videos von Demonstrationen wurden in Aktivisten-Gruppen doppelt so oft angesehen wie die von fünf namhaften Medien zusammengenommen - darunter die Zeitungen "Le Monde" und "Le Figaro" und der Sender France 2.
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