Extreme Not in Lager in Syrien: 1.000 Flüchtlinge verlassen Rukban

Lager Rukban am 5. November 2018
Dem Aktivisten Imad Ghali zufolge leben in dem Lager Rukban noch immer rund 30.000 Flüchtlinge.

Mehr als 1.000 Syrer haben ein Flüchtlingslager im Süden des Bürgerkriegslandes verlassen, in dem seit Monaten extreme Not herrscht. Die Menschen würden aus dem Lager Rukban an der Grenze zu Jordanien in Gebiete unter Kontrolle der Regierung im Zentrum Syriens gebracht, berichteten Aktivisten am Montag.

Nach Angaben eines Sprechers des UN-Nothilfebüros Ocha haben damit in den vergangenen Wochen mehr als 4.300 das Lager Rukban verlassen. Das sei das Ergebnis gemeinsamer Bemühungen aller beteiligten Parteien.

Aktivist: Noch immer 30.000 Flüchtinge

Dem Aktivisten Imad Ghali zufolge leben in Rukban noch immer rund 30.000 Flüchtlinge. Diese wollten nicht in Gebiete unter Kontrolle der Regierung gehen, sondern beharrten darauf, in die von Rebellen beherrschte Region um die Stadt Idlib im Nordwesten gebracht zu werden.

UN-Organisationen hatten in den vergangenen Wochen immer wieder über eine dramatische Lage in Rukban berichtet. Zehntausende, die meisten Frauen und Kinder, leben dort abgeschnitten in einem öden Wüstengebiet. Wegen Mangelversorgung und niedriger Wintertemperaturen starben bereits mehrere Kinder, darunter Säuglinge.

Rukban liegt in einem Niemandsland, umgeben von einer Zone, die Rebellen kontrollieren. Dort ist auch US-Militär stationiert. Wegen Streitigkeiten mit der Regierung kommen Hilfstransporte nur selten in das Lager. Jordanien hat nach einem Anschlag die Grenze geschlossen.

Kommentare