Erstmals seit 1803: Keine Weihnachtsmesse in Notre-Dame

Erstmals seit 1803: Keine Weihnachtsmesse in Notre-Dame
Der Gottesdienst um Mitternacht wird in anderer Pariser Kirche gefeiert. Der Grund: Notre-Dame hat im Frühjahr gebrannt.

Ja, da war doch was: Am 15. April 2019 stand die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen. Deshalb wird in diesem Jahr zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahrhunderten keine Weihnachtsmesse in dem geschichtsträchtigen Gebäude gefeiert. Der Dekan von Notre-Dame, Patrick Chauvet, wird die Mitternachtsmesse zu Weihnachten stattdessen in der Kirche Saint-Germain l'Auxerrois am Louvre feiern, wie die Gemeinde am Samstag bestätigte.

In Notre-Dame war seit 1803 jedes Jahr eine Weihnachtsmesse gefeiert worden. Nur während der Zeit um die Französische Revolution wurden in Notre-Dame keine Gottesdienste abgehalten. In den Jahren ab 1803 konnten die Pariser allerdings immer in der Kathedrale Weihnachten feiern - sogar während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.

Wiedereröffnung 2024?

Beim Brand waren das Dach und der Spitzturm der weltberühmten gotischen Kathedrale zerstört worden. Auslöser des Brandes war Ermittlern zufolge vermutlich eine brennende Zigarette oder ein Kurzschluss bei Bauarbeiten am Dach. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Derzeit sind noch die Arbeiten zur Absicherung der Kathedrale im Gang. Sie sollen auch über die Feiertage teilweise weitergehen. Der eigentliche Wiederaufbau soll 2021 beginnen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Wiedereröffnung der gotischen Kirche bis 2024 versprochen. Experten halten dies für sehr ehrgeizig.

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