IS bekannte sich zu Angriff auf Ministerium in Kabul

Attentäter lieferten sich mehrere Stunden Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Nun bekannte sich die Terrorgruppe.

Ein Angriff Bewaffneter auf das afghanische Telekommunikations-Ministerium in der Hauptstadt Kabul ist nach stundenlangem Schusswechsel mit mehreren Toten zu Ende gegangen. Sieben Menschen starben, darunter vier Zivilisten und drei Polizisten. Außerdem töteten die Sicherheitskräfte drei Angreifer. Ein weiterer sprengte sich zu Beginn der Attacke mit einer Bombe vor dem Ministerium in die Luft.

Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zu dem Anschlag bekannt. Dies meldete die IS-Nachrichtenagentur Amaq am Sonntag.

Ein Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi, sagte, dass die ins Zentrale Postzentrum eingedrungenen Angreifer von dort auf die Sicherheitskräfte geschossen hätten. Unklar blieb, warum sie sich ausgerechnet dieses Ministerium und das Postzentrum ausgesucht hatten.

Rauch stieg aus einem Teil des Ministeriums auf, das nur wenige Meter vom Präsidentenpalast entfernt ist. Auf Fernsehbildern war zudem zu sehen, dass Sicherheitskräfte die Gegend um das Ministerium abgesperrt hatten.

Allein 2018 wurden in Kabul bei mehr als 20 großen Anschlägen und Angriffen mehr als 550 Menschen getötet. Mehr als 1000 wurden verletzt. Den Großteil der Anschläge reklamierte der sunnitische IS für sich. Die Terrororganisation erklärte sich auch für den Anschlag auf einen bekannten schiitschen Schrein vom 21. März verantwortlich - damals starben sieben Menschen.

Die Taliban, die in weiten Teilen Afghanistans von 1996 bis 2001 geherrscht hatten, haben einem US-Bericht zufolge ihren Einfluss und ihr Territorium weiter ausgeweitet. Am Freitag hatten Gespräche über einen Friedensschluss zwischen ihnen und afghanischen Regierungsvertretern in Katars Hauptstadt Doha stattfinden sollen, sie wurden aber abgesagt.

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