Dutzende Ruander "fliehen" vor Corona-Impfung in benachbarten Kongo
In den vergangenen Tagen haben dutzende Menschen aus Ruanda die Grenze zur benachbarten Demokratischen Republik Kongo überschritten. "Die Ruander sagen, dass sie wegen des Coronavirus-Impfstoffs fliehen", sagte Idee Bakalu, ein Vertreter der kongolesischen Zivilgesellschaft, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach unter Verweis auf Behördenangaben von 101 aus Ruanda angekommenen Menschen seit Dienstag.
"Wir haben schon mindestens 100 (Ankünfte) verzeichnet", sagte der Verwaltungsbeamte der Insel Idjwi, Karongo Kalaja. Die Insel liegt im Kivu-See, der die Grenze zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo markiert. Kalaja zufolge setzen die Ruander in kleinen Gruppen auf Kanus auf die kongolesische Insel über.
Esther Muratwa, Vorsitzende einer Bürgerorganisation auf Idjwi, sprach von 123 Menschen, die bisher angekommen seien. Anrainer sagten, dass Frauen und Kinder darunter seien und bestätigten, dass die Ruander angaben "vor dem Impfen zu fliehen".
Rückführungen werden organisiert
Die ruandische Regierungssprecherin Yolande Makolo erklärte, dass alle Einwohner Ruandas zur Impfung gegen das Coronavirus aufgerufen seien. "Eine Handvoll Ruander ist in die Nachbarländer übergelaufen und hat behauptet, gegen die Impfung zu sein, meist aus religiösen Gründen", fügte sie hinzu. Die ruandischen Behörden würden mit den kongolesischen zusammenarbeiten, um die Rückführung zu organisieren.
Ruanda hat strenge Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen, darunter ein rigoroses Testsystem mit Kontaktnachverfolgung. Auch die Impfkampagne ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern weit fortgeschritten - über 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist geimpft. Die Impfung ist Voraussetzung für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, den Besuch von Bars, Restaurants und öffentlichen Veranstaltungen.
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