Die Baguette-Provokation: Der Preiskampf um die französische Brotstange
von Simone Weiler, Paris
Die Französinnen und Franzosen sind bekannt dafür, für gutes Essen und Trinken gerne auch etwas mehr auszugeben – beim Genuss zu sparen passt nicht zur Kultur. Das gilt freilich nur für diejenigen, die es sich leisten können. Alle anderen dürften sich durchaus angesprochen fühlen von der neuen Verkaufsoffensive der Supermarkt-Kette Leclerc. 29 Cent verlangt der Konzern für das Baguette und verspricht in einer großen Werbekampagne, den Mini-Preis sechs Monate lang „einzufrieren“, um angesichts der aktuellen Inflation die Kaufkraft der Menschen zu schützen.
Was wie eine soziale Aktion klingt, bringt allerdings mehrere Branchen von den Getreideherstellern über die Müller bis zu den Bäckern in Rage. Sie schimpfen über unlautere Konkurrenz.
„Das ist eine Provokation von Leclerc zu einem Zeitpunkt, zu dem doch jeder versucht, korrekt von seiner Arbeit zu leben“, reagierte der Präsident der Nationalvereinigung der Bäckermeister, Dominique Anract. Man prüfe rechtliche Schritte, denn unter Produktionskosten zu verkaufen, sei in Frankreich illegal.
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