Deutschland: Bundesweite Razzia gegen islamistisches Netzwerk

Razzia in Hildesheim, Niedersachsen 2016.
Es wurden rund 90 Objekte in insgesamt neun deutschen Bundesländern durchsucht. Als Hauptsitz wird Düsseldorf angenommen.

Die deutsche Polizei ist seit dem frühen Mittwochmorgen mit Razzien in neun Bundesländern gegen Einrichtungen eines islamistischen Netzwerks vorgegangen.

Als Hilfsvereine getarnt

Wie das deutsche Innenministerium mitteilte, werden in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein etwa 90 Objekte durchsucht. An der Spitze dieses Netzwerks stehen demnach die in Nordrhein-Westfalen ansässigen Vereine WWR Help und Ansaar International. Ansaar hat seinen deutschen Hauptsitz in Düsseldorf.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wird davon ausgegangen, dass die Organisationen dem extremistischen Milieu zuzurechnen sind. Es bestehen den Angaben zufolge Anhaltspunkte, dass die radikalislamische Hamas finanziell und propagandistisch unterstützt wird. Die USA, Israel und die EU haben die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, als Terrororganisation eingestuft.

"Wer unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe die Hamas unterstützt, missachtet fundamentale Wertentscheidungen unserer Verfassung", teilte der deutsche Innenminister Horst Seehofer mit. Dadurch werde auch das Engagement der vielen Hilfsorganisationen diskreditiert, die "sich unter schwierigen Rahmenbedingungen zur Neutralität verpflichtet haben". Die Ordnung der deutschen Verfassung gebiete, gegen solche Aktivitäten mit Nachdruck vorzugehen.

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