Rekord-Neuinfektionen in Ungarn und Polen

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In Polen wurden den zweiten Tag in Folge Rekord-Zuwächse verzeichnet. In Ungarn sind Experten besorgt, dass zu wenig getestet wird.

Den zweiten Tag in Folge hat Polen so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Freitag registrierten die Behörden 2.292 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.

Der Schwerpunkt lag mit 282 Fällen in Kleinpolen im Süden des Landes, aber auch die Region um die Hauptstadt Warschau (246) und Pommern im Westen (228) waren stark betroffen.

In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bisher 95.773 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 2.570 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.

Testet Ungarn zu wenig?

Auch in Ungarn haben die Behörden am Freitag einen Rekordwert an Neuinfektionen verzeichnet. In den vergangenen 24 Stunden sei bei 1.322 Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden, teilte der Krisenstab der ungarischen Regierung mit. Seit mehr als zwei Wochen wurden in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land täglich jeweils zwischen 700 und 1.000 Neuinfektionen registriert.

Auch die Zahl der Patienten, die im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung sterben, steigt. Am Freitag wurden in den vergangenen 24 Stunden 17, am Donnerstag 16 Tote verzeichnet. Insgesamt wird die Zahl der Todesopfer infolge der Corona-Pandemie mit 798 angegeben. 740 Patienten werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, 47 von ihnen müssen künstlich beatmet werden.

Experten zeigen sich besorgt darüber, dass verhältnismäßig wenig getestet wird. In den letzten 24 Stunden gab es 12.394 Tests. Mehr als zehn Prozent davon waren positiv. Der Anteil der positiv Getesteten an einem gegebenen Tag beträgt seit gut einem Monat zwischen sechs und zwölf Prozent.

Laut Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation sollte die Rate der positiv Getesteten fünf Prozent nicht übersteigen, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten.

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