Coronavirus: Hinrichtung in Texas wegen Pandemie ausgesetzt

Ein Gefängnis ist laut Experten kein Ort für Kinder
Menschenansammlungen sollen auch bei Exekutionen vermieden werden

Wegen der Coronavirus-Pandemie ist im US-Bundesstaat Texas eine für Mittwoch angesetzte Hinrichtung verschoben worden. Die Hinrichtung des 44-jährigen John Hummel sei zunächst für 60 Tage ausgesetzt, teilte das zuständige Gericht unter Verweis auf "die aktuelle Gesundheitskrise und die großen Ressourcen, die für eine Hinrichtung benötigt werden" mit.

Hummel war wegen der Tötung seiner schwangeren Frau, der gemeinsamen fünfjährigen Tochter und seines Schwiegervaters im Jahr 2009 zum Tode verurteilt worden. Am Mittwoch sollte die Hinrichtung per Giftspritze im texanischen Huntsville stattfinden. Am Montag war seine Verteidigung noch mit einem Antrag auf Aussetzung der Exekution gescheitert.

Wie bei jeder Hinrichtung in den USA wären auch bei dieser viele Menschen anwesend gewesen, darunter Gefängniswärter, Anwälte, Zeugen, die Familie des Verurteilten sowie die der Opfer. Wegen der Coronavirus-Pandemie warnen die US-Gesundheitsbehörden jedoch vor größeren Menschenansammlungen. In den kommenden Wochen sind noch weitere Hinrichtungen in den USA geplant. Auch in diesen Fällen ist davon auszugehen, dass die Verteidiger mit Verweis auf die Verbreitung des Coronavirus in Berufung gehen.

In den USA gibt es bisher 6.300 bestätigte Corona-Fälle. 100 Menschen starben an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Mehrere Bundesstaaten und Städte versuchen, die Pandemie mit Quarantänemaßnahmen einzudämmen.

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