Coronavirus: 1.000 Migranten aus griechischen Camps ziehen in Hotels
Angesichts der Gefahr durch das Coronavirus werden die Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln leicht entlastet. Aus den Lagern auf Lesbos und den anderen Inseln würden etwa 1.000 besonders gefährdete Migranten in leer stehende Hotels umziehen, schrieb EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Dienstag auf Twitter.
Dies sei möglich durch Bemühungen des UN-Flüchtlingshilfswerks, der Internationalen Organisation für Migration, der griechischen Regierung und der EU-Kommission.
Zudem betonte Johansson die "Großzügigkeit der griechischen Einheimischen". "EU-Werte in der Praxis, selbst in diesen schwierigen Zeiten." Ein Kommissionssprecher ergänzte, ein Teil der Menschen sei bereits am Dienstag umgezogen, der Rest folge am Mittwoch. Die Hotels befinden sich demnach auf den Inseln selbst sowie auf dem Festland. Dem griechischen Migrationsministerium zufolge wurden innerhalb der ersten drei Monate des Jahres bereits rund 10.000 Migranten von den Inseln aufs griechische Festland gebracht. Das EU-Türkei-Abkommen sieht Rückführungen in die Türkei nur von den Inseln vor.
Etliche Hilfsorganisationen und Politiker hatten wegen der miserablen Hygiene-Bedingungen zuletzt gefordert, dass die Camps angesichts der Corona-Krise komplett geräumt werden sollten. Aktuell leben nach Angaben des Migrationsministerium knapp 40.000 Migranten auf Lesbos, Samos, Kos, Leros und Chios. Dabei liegt die Kapazität eigentlich bei rund 7.000 Plätzen.
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