Sieg für "Fellfabrik": Royales Hunderennen mit bitterem Beigeschmack

Er war die Lieblings-Hunderasse der verstorbenen Queen Elizabeth II. und gilt somit als royales Getier: der Welsh Corgi Pembroke. Der kurzbeinige wie stummelschwänzige Hütehund aus Wales – der Sage nach auch das Reittier der dortigen Feen – gilt als besonders energisch. Seine athletischen Fähigkeiten konnte man vergangenen Samstag in Litauens Hauptstadt Vilnius beobachten.
Allerdings nicht, um Schafe im Zaum zu halten, sondern für einen tierischen Wettkampf: 120 Teams aus ganz Europa zog es zum vierten Corgi-Rennen. Tausende Litauer verfolgten etwa den Solo-Sprint, das Gruppenrennen oder einen Wettbewerb, bei dem die Fellnasen ihre Stimmkraft unter Beweis stellen mussten. Auch ein Kostümwettbewerb durfte nicht fehlen: Dort gaben einander Batman, ein Flugzeug, Cowboys und nicht zuletzt Bob Marley die Ehre.
Sieg für "Fellfabrik" Amigo
Am Sonntag stand zudem das "World Corgi Meetup" auf dem Programm. Dabei kam es zu einer Live-Schaltung mit Corgis aus den USA, Irland sowie Polen. "Das macht so viel Spaß und bereitet der ganzen Familie großartige Emotionen", sagte die pensionierte Lehrerin Janina Stoniene, die das Rennen mit ihren drei Enkeln besuchte, der Nachrichtenagentur AP. Genau danach würden sich die Menschen heutzutage sehnen.
Schlussendlich geht es aber auch bei Corgi-Wettkämpfen einzig und allein um den Sieg. Diesen konnte im Kostümbewerb Amigo erringen, der als Fabrik mit zwei Schornsteinen verkleidet und mit "Fur Factory" beschriftet war. Zu Deutsch: Fellfabrik. Im Solo-Rennen setzte sich mit Mango ein Hündchen litauischer Besitzer durch.
Massive Kritik
Sie hätten auch gerne einen Corgi-Welpen? Züchter verlangen dafür zumindest 1.300 bis 1.500 Euro. Und an der Praxis der Corgi-Zucht gibt es massive Kritik. Tierschützer, unter anderem Peta, raten gar vehement davon ab, einen Corgi zu erwerben. Sie kritisieren, dass die Vierbeiner absichtlich mit kurzen Schwänzen wie Beinen gezüchtet wurden. Wegen der kleinen "Rute" könnten sie nicht angemessen mit ihren Artgenossen kommunizieren, die zu kurzen Beine würden ihnen wiederum Wirbelsäulenprobleme und Hüftschmerzen bereiten.
Kommentare