Mann begrapscht Mexikos Präsidentin – Video geht viral

Mexico's President Claudia Sheinbaum holds a press conference at the National Palace, in Mexico City
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum ist auf der Straße mit den Bürgern von Mexiko-Stadt unterwegs, als ihr plötzlich von hinten ein Unbekannter auf die Brüste greift.

Zusammenfassung

  • Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum wurde bei einem öffentlichen Auftritt sexuell belästigt, ein Video davon verbreitete sich viral.
  • Der Täter wurde festgenommen, Kritik wurde an den Sicherheitsvorkehrungen laut, und Politiker betonten Null-Toleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen.
  • Sheinbaum ist die erste Präsidentin Mexikos, setzt sich für Frauenrechte ein und Politiker werden im Land zunehmend Ziel krimineller Angriffe.

In einem Clip, der sich derzeit rasant im Netz verbreitet, ist Claudia Sheinbaum zu sehen, umgeben von Menschen. Ein Mann tritt aus der Menge näher zu ihr, zuerst sieht es so aus, als wolle er sie küssen. Dann aber berührt er Mexikos Präsidentin an der Brust, während sie noch versucht, seine Hände von sich abzuwehren. Als sich Sheinbaum dem Mann zuwendet, hört man ihn der Menge zurufen: "Keine Sorge."

Zunächst ist das Sicherheitsteam von Claudia Sheinbaum nicht zu sehen. Dann greift ein Sicherheitsmann ein und drängt den Unbekannten von der Präsidentin weg. Sheinbaum bleibt ruhig, lächelt und wendet sich kurz dem Mann zu, der anschließend verschwindet. Auf den Aufnahmen ist zu erkennen, dass der Mann offenbar unter Alkoholeinfluss stand.

Festnahme

Der Mann wurde festgenommen, wie die Zeitung El Universal berichtete. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sexuelle Belästigung und sexuellen Missbrauch vor. Es wurde Kritik an den Sicherheitskräften laut, weil sich der Mann der Präsidentin offenbar mühelos nähern konnte. Wie ihr Vorgänger Andrés Manuel López Obrador verzichtet auch Sheinbaum auf den Schutz durch die eigentlich dafür vorgesehene Militäreinheit.

"Wenn sie die Präsidentin anfassen, fassen sie uns alle an", schrieb die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Clara Brugada, auf der Nachrichtenplattform X. "Heute bekräftigen wir unseren Einsatz für eine Politik der Null-Toleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen. In dieser Stadt hat Belästigung keinen Platz."

Politiker als Zielscheibe von kriminellen Banden

Wie Obrador, der von 2018 bis 2024 Präsident von Mexiko war, versucht auch Sheinbaum immer wieder, durch Händeschütteln mit Menschen auf der Straße einen engen Kontakt zur Öffentlichkeit zu pflegen. Ob sich die Präsidentin nach diesem Zwischenfall weiterhin so frei unter den Bürgern zeigen wird, ist noch unklar.

Vor wenigen Tagen wurde Carlos Manzo, Bürgermeister der Stadt Uruapan im Bundesstaat Michoacán im Südwesten Mexikos, durch Schüsse getötet. Am Dienstag, dem 4. November 2025, traf sich Sheinbaum mit der Witwe von Manzo. 

Im Juni 2025 wurde in der mexikanischen Kleinstadt San Mateo Piñas ebenfalls ein Bürgermeister erschossen. Politiker, insbesondere Lokalpolitiker, werden in Mexiko immer wieder zur Zielscheibe von kriminellen Banden.

Erste Präsidentin Mexikos

Sheinbaum ist die erste Präsidentin des lateinamerikanischen Landes. Laut einer Erhebung des staatlichen Statistikinstituts hat fast die Hälfte aller Frauen in Mexiko mindestens einmal sexuelle Gewalt erlebt. Die Stärkung der Frauenrechte gehört zu den wichtigsten Anliegen der Linkspolitikerin Sheinbaum.

Kommentare