China verzeichnet hohen Anstieg bei Corona-Infektionen

Menschen in der U-Bahn in Shanghai
Die Regierung rechnet bisher nicht damit, dass im Zuge des traditionellen Neujahrsfestes die Corona-Epidemie wiederauflebt. Indes ist ein WHO-Team in Wuhan eingetroffen.

In China ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen so stark gestiegen wie seit über zehn Monaten nicht mehr. Binnen 24 Stunden wurden 138 neue Covid-19-Fälle bekannt, wie die Gesundheitsbehörde am Donnerstag in Peking mitteilte. Tags zuvor waren es noch 115.

Der Nationale Gesundheitskommission zufolge handelt es sich bei 124 der neuen Fälle um lokale Infektionen, von denen 81 in der Provinz Hebei rund um die Hauptstadt Peking und 43 in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang gemeldet wurden.

Mehr als 28 Millionen in Quarantäne

Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle liegt offiziellen Angaben zufolge nunmehr bei 87.844. Die Zahl der Todesfälle legte um einen auf 4635 zu und damit erstmals seit Mai 2020. Die Behörden haben im Jänner mehr als 28 Millionen Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Die Regierung rechnet bisher nicht damit, dass im Zuge des traditionellen Neujahrsfestes die Corona-Epidemie wiederauflebt. Wenn die Kontrollen und die Vorsorgemaßnahmen ordnungsgemäß umgesetzt würden, sei ein massives Wiederaufleben unwahrscheinlich, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC zuletzt. Die Neujahrsfeiertage beginnen am 11. Februar und sind üblicherweise eine Hauptreisezeit in China.

WHO-Team in Wuhan eingetroffen

Nach tagelanger Verzögerung ist ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der chinesischen Stadt Wuhan eingetroffen, um die Ursprünge des neuartigen Coronavirus zu erforschen. Aufnahmen des staatlichen chinesischen Fernsehsenders CGTN zeigten heute, wie die aus Singapur kommende Maschine mit den WHO-Experten in Wuhan landete. Ursprünglich war der Beginn der Mission bereits für vergangene Woche geplant gewesen. Fehlende Genehmigungen von chinesischer Seite verzögerten den Start jedoch. Die zehn WHO-Experten, darunter Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut in Berlin, müssen sich wegen der strikten chinesischen Einreisebestimmungen zunächst für zwei Wochen in Quarantäne begeben.

Im zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan war Ende 2019 der weltweit erste Infektionsherd des neuartigen Erregers festgestellt worden. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte der Coronaviren waren. Ungeklärt ist aber, welches Tier bei der Übertragung auf den Menschen als sogenannter Zwischenwirt diente.

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