Busunglück auf Madeira: Wahrscheinlich 27 der 29 Todesopfer Deutsche

Busunglück auf Madeira: Wahrscheinlich 27 der 29 Todesopfer Deutsche
Der Bus war Mittwochabend von der Fahrbahn abgekommen und über eine Böschung auf ein Wohnhaus gestürzt.

Unter den 29 Todesopfern des verheerenden Busunglücks auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin wahrscheinlich 27 deutsche Staatsbürger. Mindestens vier der Schwerverletzten unter den insgesamt 27 im Krankenhaus liegenden Verletzten sollen demnach ebenfalls vermutlich die deutsche Staatsangehörigkeit haben.

Am Mittwochabend war der Reisebus der Urlauber in der Gemeinde Canico östlich von Funchal in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen. Er überschlug sich und stürzte eine Böschung hinunter auf ein Wohnhaus. Die deutsche Bundesregierung machte am Donnerstag zunächst keine Angaben über die genaue Zahl der deutschen Opfer. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hatte portugiesischen Medienberichten zufolge zuvor erklärt, dass nach seinen Informationen alle Todesopfer aus Deutschland stammen.

Der Fahrer des auf Madeira verunglückten Reisebusses hat nach Angaben einer Augenzeugin mit allen Mitteln versucht, den Unfall zu verhindern. Jedoch sei es ihm nicht gelungen, das Fahrzeug noch zum Stoppen zu bringen, sagte Rita Castro, die das Geschehen nach eigenen Angaben aus der Nähe beobachtet hatte, dem Nachrichtensender TVI24.

Danach sei zunächst eine "ohrenbetäubende Stille" eingetreten. "Ein Schrei aus Stille, wie in einem Schockzustand", sagte die Portugiesin. Sie selbst habe zunächst auch keinen Laut hervorgebracht. Sie könne sich gut den Schrecken vorstellen, den der Fahrer gespürt habe, zumal der Bus bei dem Absturz ein Haus getroffen habe.

Bus wurde immer schneller

Überlebende des schweren Busunglücks von Madeira haben ein Bremsversagen als wahrscheinliche Unfallursache bezeichnet. "Ich kann mir keine andere Ursache vorstellen. Der Bus fuhr von der Quinta Splendida los, nach einigen Sekunden wurde er immer schneller", erzählte einverletzter Mann nach einem Bericht der Online-Zeitung Observador.

"Er schlug gegen die Mauer, wir glaubten sofort, dass er außer Kontrolle geraten war. Er wurde immer schneller, und dann überschlug er sich", ergänzte der Überlebende. Der Mann hatte sich demzufolge bei dem Unfall eine Rippe gebrochen, seine Frau wurde am Nacken leicht verletzt. Alter und Herkunft des Ehepaars nannte Observador nicht.

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