Brände in Griechenland: Österreich bietet Hilfe an
Angesichts der schweren Waldbrände in Griechenland hat Österreich Hilfe angeboten. Laut dem Innenministerium, das die internationale Katastrophenhilfe koordiniert, steht ein Kontingent der Freiwilligen Feuerwehr aus Salzburg zur Unterstützung bereit. "Sobald unser Hilfsangebot angenommen wird, wird sich unser Kontingent auf den Weg nach Griechenland machen", ließ Innenminister Nehammer (ÖVP) am Samstagabend per Aussendung wissen.
"Die Bilder, die uns derzeit aus Griechenland erreichen, machen sehr betroffen", erklärte Nehammer. Athen habe über den Europäischen Zivilschutz-Mechanismus um Hilfe gebeten. "Daher ist es für uns keine Frage, dass wir der griechischen Bevölkerung in diesen schweren Stunden zur Seite stehen." Insgesamt würden sich derzeit 43 Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg auf einen Unterstützungseinsatz vorbereiten, hieß es. Auch elf Spezialfahrzeuge, sogenannte "ground forest fire fighting using vehicles", seien abfahrbereit.
Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg seien bereits ab Sonntag abmarschbereit. "Ich danke den Feuerwehrleuten, die sich sofort bereiterklärt haben, den griechischen Einsatzkräften zur Hilfe zu eilen", so Nehammer. Bereits seit Donnerstag stehen laut Innenministerium 136 Feuerwehrleute mit 43 Fahrzeugen aus Niederösterreich und der Steiermark in Nord-Mazedonien im Einsatz. Das Land ist ebenfalls schwer von Waldbränden betroffen.
In Griechenland toben schon seit Tagen Waldbrände, allein in den vergangenen 24 Stunden sind 400 ausgebrochen. Grund dafür ist auch die anhaltende Hitze im Land - schon die ganze Woche über wurden Temperaturen von 40 Grad Celsius erreicht. Besonders kritisch war die Lage am Samstag einmal mehr im Großraum Athens, auf der Insel Euböa und auf der Halbinsel Peloponnes. Zehntausende Hektar Waldfläche, zahlreiche Häuser und Geschäfte wurden bereits zerstört. Am gestrigen Freitag kam ein Mann in der Nähe von Athen ums Leben.
Hoffnungsschimmer
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es allerdings: Die Großbrände im Norden der Hauptstadt konnten am Samstag größtenteils eingedämmt werden. "Erstmals können wir sagen, dass die Situation etwas besser ist - es gibt aktuell nur noch zwei Feuerfronten", sagte Nikos Peppas, Vize-Gouverneur der Region Attika. Es bestehe Hoffnung, die Brände bis zum Abend unter Kontrolle zu bringen. "Die vergangene Nacht war wirklich die Hölle, ein Alptraum. Wir haben gewaltige Anstrengungen unternommen, damit das Feuer nicht auf bewohntes Gebiet übergreift", berichtete er. Die vielen tausend evakuierten Menschen könnten bald zurückkehren - sofern ihre Häuser nicht abgebrannt seien. "Aber das muss langsam und mit großer Vorsicht geschehen", sagte er. Jene, die in den vergangenen Tagen vor den Feuern flohen, wohnen momentan auf Staatskosten in Hotels oder bei Bekannten und Verwandten. In den vom Feuer betroffenen Gegenden gibt es vielfach noch keinen Strom und kein Wasser.
Weil sich die Rettungskräfte auf Athen konzentrierten, brannte es andernorts umso stärker - etwa auf der Halbinsel Peloponnes und auf der zweitgrößten Insel Euböa: Dort breiteten sich die Feuer fast ungehindert aus. Zivilisten und Zivilistinnen sowie Anrainer und Anrainerinnen kämpften mit Gartenschläuchen, Plastikeimern, Traktoren und Baggern gegen das Inferno, immer mehr Orte wurden evakuiert. Allein auf Euböa waren es bisher 39 Ortschaften, für weitere Dörfer gab es Samstagnachmittag entsprechende Anweisungen per Notfall-SMS. Fanis Spanos, der für Euböa zuständige Gouverneur von Mittelgriechenland, setzte am Samstag über Facebook einen verzweifelten Hilferuf ab. "Das Feuer geht unvermindert weiter, es verbrennt Wälder und zerstört Häuser, es bedroht Menschenleben! Wir wollen endlich eine ernsthafte Anzahl von Löschflugzeugen, die wir seit dem ersten Tag fordern! Und mehr Löschzüge!" Nach ersten Schätzungen liegen in Griechenland mindestens 60.000 Hektar Fläche in Schutt und Asche.
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