Bombenexplosion in Südosttürkei: Drei Syrer getötet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht von einem "Terrorakt".

Bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag in der südtürkischen Provinz Hatay sind drei Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag unter Berufung auf Innenminister Süleyman Soylu bei einem Gespräch mit Journalisten. Bei den Getöteten handle es sich um drei Syrer.

Fernsehberichten zufolge hatten sie in einem geparkten Auto gesessen, das gegen Mittag an einer Straße in der Stadt Reyhanli explodiert war. "Es ist klar, dass im Auto eine Bombe war", sagte Erdogan in dem Interview. "Die ersten Hinweise legen nahe, dass es sich ohne Zweifel um einen Terrorakt handelt", meinte der Präsident in Istanbul. Die Ermittlungen dauerten an.

Grenzstadt zu Syrien

Die Explosion ereignete sich weniger als einen Kilometer vom Sitz des Verwaltungschefs des Bezirks Reyhanli entfernt.

Die Stadt Reyhanli liegt an der Grenze zu Syrien. Die Türkei hat in den vergangenen Jahren offiziellen Angaben zufolge mehr als 3,5 Millionen Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen.

Nicht der erste Anschlag in Reyhanli

Vor sechs Jahren war Reyhanli Schauplatz eines Doppelanschlags. Damals wurden 52 Menschen getötet, darunter syrische Flüchtlinge. Im Mai war der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags, Yusuf Nazik, von einem Gericht in Ankara zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

2015 und 2016 gab es eine Reihe von Attentaten in der Türkei, die nach Darstellung der Regierung von extremistischen Gruppen und militanten Kurden verübt wurden und die Hunderte Todesopfer forderten. Der bisher letzte größere Anschlag ereignete sich zu Neujahr 2017, als in Istanbul ein Bewaffneter in einem Nachtclub in Istanbul 39 Personen erschoss.
 

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