Besucher in britischem Pub seit Freitag eingeschneit

Herbststurm Arwen brachte jede Menge Schnee
Konzertbesucher müssen wohl noch eine dritte Nacht wegen des Herbststurms Arwen im Pub ausharren.

Wegen Sturms und Schnee haben Besucher eines Konzerts bereits zwei Nächte in einem eingeschneiten britischen Pub ausgeharrt. Die Gäste waren nach dem Auftritt einer Oasis-Cover-Band am Freitagabend im Tan Hill Inn in dem nordenglischen Nationalpark Yorkshire Dales gestrandet, wie die BBC am Sonntag berichtete. Der Herbststurm "Arwen" hatte auch in anderen Landesteilen Großbritanniens für Verkehrschaos gesorgt und den Strom in vielen Haushalten ausfallen lassen.

Rund 60 Pub-Gäste mussten daher - teils in provisorischen Schlaflagern - nicht nur eine, sondern sogar zwei Nächte in dem Gasthaus verbringen. Zwei Drittel davon hatten aber ohnehin eine Übernachtung dort gebucht. Samstagfrüh war rund um den in 528 Meter Höhe gelegenem Pub - nach eigenen Angaben dem höchstgelegenen des Landes - fast ein Meter Schnee gefallen, sodass die umliegenden Straßen auch nach Abklingen des Sturms blockiert blieben. Noch am Sonntag war unklar, wann die Gäste den Ort verlassen können würden. Laut BBC müssen sie sich wohl auch noch auf eine dritte Nacht im Tan Hill Inn einstellen.

Die Managerin Nicola Townsend erzählte, ihr Team bemühe sich, die Leute bei Laune zu halten. "Ich wollte gestern einen Wettbewerb für den bestangezogenen Schneemann ausrufen, aber es war so kalt und der Wind so stark, dass das nicht geklappt hat." Die Gäste blieben dem BBC-Bericht zufolge dennoch guter Dinge. Es sei noch "jede Menge Bier da", sagte der Pub-Besucher Martin Overton dem Sender.

Wintersturm fordert drei Menschenleben

Das nördliche Großbritannien ist am Wochenende von einem schweren Wintersturm getroffen worden. Wie die Behörden mitteilten, starben je ein Mann in Nordirland, in Schottland und im Nordwesten Englands durch umfallende Bäume. Die Wetterbehörde gab wegen des Sturmtiefs "Arwen" eine ungewöhnliche Warnung der Alarmstufe rot aus. Das Tief brachte in der Nacht zum Samstag Windgeschwindigkeiten von knapp 160 Stundenkilometern mit sich. In Schottland waren am Sonntag noch rund 45.000 Haushalte ohne Strom, zunächst waren es mehr als 100.000 gewesen.

Nördlich von Newcastle wurden Schnellzug-Verbindungen unterbrochen, in Schottland mussten Straßen wegen herumliegender Teile gesperrt werden. Auch dort waren Eisenbahnverbindungen unterbrochen, unter anderem zwischen Edinburgh und Glasgow. Vielerorts gab es Verkehrsbehinderungen aufgrund von Schneefällen und umgestürzten Bäumen. Viele Autofahrer mussten nach Polizeiangaben und Berichten in Onlinenetzwerken die Nacht zum Samstag in ihren Fahrzeugen verbringen. Rund 120 Lastwagen blieben zwischen Manchester und Leeds im Schnee stecken.

Zwar ließ der Sturm am Samstagmorgen etwas nach, die Behörden warnten aber weiterhin vor schwierigen Wetterbedingungen und rieten von nicht notwendigen Reisen ab. Für die Nacht zum Montag wurden Temperaturen von minus zehn Grad Celsius erwartet.

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