Autistischer Bub (6) wieder nicht gefunden: "Wir bleiben am Ball"

Seit fast vier Wochen ist der sechsjährige Arian nun schon verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass der autistische Bub sein Zuhause in Bremervörde-Elm selbstständig verlassen hat.

Videos einer privaten Überwachungskamera untermauern die These: Sie zeigen, wie der Bub in Richtung eines Waldes läuft. Hinter diesem Wald wiederum fließt die Oste, ein Nebenfluss der Elbe. 

Nachdem Ermittler dort Fußspuren gefunden haben, die zu Arian passen, hat die Polizei am Donnerstag erneut das Ufer abgesucht. Sonarboote mit Spürhunden an Bord waren auf dem Wasser unterwegs, Taucher standen bereit. Ein Hubschrauber flog den Fluss ab. 

Kein Sucherfolg

Am späten Donnerstagnachmittag schließlich hat man die Suche abgebrochen, die Aktion hat "keinen Sucherfolg" gebracht, wie ein Polizeisprecher am Freitag bestätigte. 

Auch die Suchaktion in benachbarten Ortschaften brachte keine neuen Hinweise auf den eventuellen Verbleib des Sechsjährigen. Im Nachbardorf Gräpel, rund zehn Autominuten von Elm entfernt, arbeiteten sich Polizisten von Haustür zu Haustür und fragten Bewohner nach Auffälligkeiten. Auch wurden die Anrainer ermuntert, noch einmal auf deren Grundstücken nach dem Buben Ausschau zu halten bzw. gefragt, ob es evtl. neue Anhaltspunkte auf Aufnahmen privater Überwachungskameras gebe. 

"Klinkenputzen" nannte Polizeisprecher Heiner van der Werp die Aktion. "Wir wollen die Menschen mit der Aktion ins Boot holen."

Keine Suchaktionen am Wochenende geplant

Für Freitag und das Wochenende sind vorerst keine weiteren Suchaktionen geplant, die Ermittlungsgruppe arbeite aber weiter: "Wir bleiben da am Ball, wir machen weiter", betonte der Sprecher.

Arian wird seit dem 22. April vermisst. Nach seinem Verschwinden suchten zunächst Hunderte Einsatzkräfte und Helfer nach dem Jungen. Beteiligt waren unter anderem Suchhunde, Helikopter und Drohnen. Nach rund einer Woche wurde die großangelegte Suche eingestellt, ehe sie am Mittwoch erneut aufgenommen wurde. 

Der Polizei zufolge gibt es keinen Hinweis auf einen Kriminalfall. Dass der Bub in die Oste gefallen ist, halten die Ermittler für möglich. Zwischenzeitlich war von einem vertuschten Jagdunfall die Rede. Ein Hinweisgeber wollte demnach über "drei Ecken" davon gehört haben. Der Junge sei verletzt und werde in einem "unbekannten Haus" behandelt. Die Polizei konnte das jedoch nicht bestätigen.