Buschbrände um Sydney wüten weiter
Die heftigen Buschbrände in Australien belasten zunehmend auch den Alltag der Menschen in Sydney, der größten Stadt des Landes. Die Millionen-Metropole an der Ostküste war am Donnerstag in dichte Rauchwolken gehüllt. Die Gesundheitsbehörden wiesen die Schulen an, Kinder nur ins Freie zu lassen, wenn dies unbedingt sein muss.
Wegen der großen Trockenheit sollen die Leute in Sydney jetzt auch Wasser sparen. Dem Wetterbericht zufolge wird sich die Lage in den nächsten Tagen nicht bessern.
Mindestens 6 Tote und 600 zerstörte Häuser
In anderen Regionen ist ebenso wenig Entspannung in Sicht. Angesichts von Temperaturen von teils mehr als 40 Grad und starken Winden warnen die Behörden im Osten und Süden des Landes vor neuen Bränden. In Australien haben Hunderte Buschfeuer in den vergangenen Wochen weite Landstriche erfasst und verwüstet. Mindestens sechs Menschen starben bisher in den Flammen. Etwa 600 Häuser wurden zerstört. Auf der Südhälfte der Erde beginnt gerade der Sommer.
Allein im Bundesstaat New South Wales, zu dem Sydney gehört, lodern mehr als 50 Brände. Die Feuerwehr war mit mehr als 1.000 Menschen im Einsatz. Inzwischen reichen die Flammen bis auf 100 Kilometer an Sydney heran. Dort klagen viele Bewohner über schlechte Luft und Atemnot.
Geldstrafen für Wasserverschwendung
Weil die Wasservorräte in den Speicherbecken einen kritischen Punkt erreicht haben, darf bei Autowäsche und Gartenpflege bald kein Wasser aus Schläuchen mehr verwendet werden, sondern nur noch aus Kübeln. Wer dagegen verstößt, riskiert eine saftige Geldstrafe.
Im Nachbarstaat Victoria färbte sich der Himmel mancherorts durch die Flammen rot und orange. Im Bundesstaat Queensland waren 67 Feuer außer Kontrolle, auf einer Länge von 100 Kilometern. In der Nähe von Adelaide im Süden mussten Bewohner auf Weisung der Behörden ihre bedrohten Häuser verlassen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.
Normalerweise beginnt die Zeit der Buschbrände in Australien erst im Dezember. In diesem Jahr ging es jedoch schon im Oktober los. Wissenschafter gehen davon aus, dass der Klimawandel das Problem verstärkt.
Viele Spenden für Koalas
Bei einer Online-Spendenaktion für die vom Feuer bedrohten Koalas sind unterdessen mehr als eine Million australische Dollar (rund 600.000 Euro) zusammengekommen. Die Sammelaktion habe mehr Spenden erzielt als jede andere derartige Kampagne in diesem Jahr, teilte die Plattform GoFundMe am Donnerstag mit.
Das ursprüngliche Ziel von 25.000 Dollar wurde damit weit übertroffen. Spenden kamen von mehr als 20.000 Menschen aus zahlreichen Ländern.
Tierschützer gehen davon aus, dass bei den verheerenden Buschbränden im November allein im Bundesstaat New South Wales hunderte Koalas verendeten. Eine Koala-Klinik nördlich von Sydney rettete zuletzt 31 der Beuteltiere und will die Spendengelder für Trinkwasserstationen sowie ein Aufzuchtprogramm verwenden.
Australiens Premierminister Scott Morrison wies unterdessen Vorwürfe zurück, wonach seine Klimapolitik die beispiellosen Feuer befördert habe. Australien trage "seinen Teil" zum Klimaschutz bei.
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