Ansturm auf Montblanc: Bald Gipfelstürmer-Quote?

Ansturm auf Montblanc: Bald Gipfelstürmer-Quote?
Zahl der Touristen soll auf 214 pro Tag reduziert werden. Plan des Bürgermeisters sorgt für Diskussionen.

Als Reaktion auf die zunehmende Zahl von Gipfelstürmern am Montblanc will der Bürgermeister der französischen Gemeinde Saint-Gervais-les-Bains ab kommendem Jahr eine Quote von maximal 214 Bergsteigern pro Tag einführen, die über die als Gouter-Route bekannte Strecke die Spitze des Massivs erreichen können. Dies berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch.

Wer Genehmigung erhalten soll

Die Quote bezieht sich auf Bergsteiger, die ohne Begleitung von Bergführern die Spitze erklimmen wollen, so der Bürgermeister Jean-Marc . Nur Alpinisten, die sich zur Übernachtung in der Berghütte "Gouter" anmelden, sollen die Genehmigung für die zweitägigen Tour bis zur Spitze erhalten, die der Fremdenverkehrsverband der Gemeinde erteilen will. Wer ohne Genehmigung die französische Route zur Montblanc-Spitze in Angriff nimmt, muss mit Strafen rechnen, sagte der Bürgermeister.

Im Ort Saint-Gervais beginnt der reguläre Wanderweg auf den 4.810 Meter hohen Berg, welcher der höchste Europas ist. Seit mehreren Jahren kritisiert Peillex regelmäßig, dass Touristen schlecht auf den gefährlichen Aufstieg vorbereitet sind.

Ansturm auf Montblanc: Bald Gipfelstürmer-Quote?

Eric Fournier, Bürgermeister der Gemeinde Chamonix, die sich auf dem italienischen Hang des Massivs befindet, kritisierte die Pläne seines französischen Kollegen: "Es ist verwerflich, dass man nicht an eine globale Lösung denkt, die alle Zugänge zur Bergspitze betreffen sollen. Die Auswirkungen eines Beschlusses, der nur eine Seite betrifft, könnte sich als dramatisch erweisen." Sollte Peillex seine Pläne umsetzen, könnten Touristen auf italienische Routen zur Bergspitze ausweichen.

Messner: "Das ist nicht meine Form von Alpinismus"

Der Südtiroler Reinhold Messner beklagte sich ebenfalls über die hohe Zahl von Alpinisten am Montblanc. "Tausende Menschen wollen die Spitze erreichen. Das ist nicht meine Form von Alpinismus", sagte der Extrembergsteiger.

Kommentare