Sydney-Anschlag: Attentäter machten "militärähnliche Ausbildung" auf den Philippinen
Zusammenfassung
- Die beiden Attentäter von Sydney hatten vor dem Anschlag eine militärähnliche Ausbildung auf den Philippinen absolviert und IS-Flaggen im Auto.
- Australiens Premier Albanese und die Polizei bestätigten Verbindungen der Täter zum Islamischen Staat und einem australischen Unterstützernetzwerk.
- Die philippinischen Behörden bestätigten die Einreise der Täter nach Mindanao, wo IS-nahe Gruppen aktiv sind.
Die beiden Attentäter von Sydney waren offenbar von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) beeinflusst. Dies erklärte Australiens Premier Anthony Albanese in einem Interview.
Laut einem Medienbericht haben sie kurz vor dem Anschlag auf ein jüdisches Fest mit 15 Todesopfern eine "militärähnliche Ausbildung" in einer Art Trainingslager auf den Philippinen erhalten und der Sohn hatte Verbindung zu einem Netzwerk von IS-Unterstützern. Die Polizei bestätigte zudem, dass sich im Auto IS-Flaggen befanden.
Philippinischen Behörden bestätigen Einreise
Der 24-Jährige habe seit langem Verbindungen zu Mitgliedern eines australischen Netzwerks von Unterstützern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehabt, berichtete der australische Fernsehsender ABC. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete ABC zudem, dass die beiden kurz vor dem Anschlag auf das Chanukka-Fest zur Ausbildung auf den Philippinen waren.
Die philippinischen Behörden bestätigen die Einreise der beiden: Vater und Sohn hätten sich zwischen dem 1. und 28. November 2025 auf den Philippinen aufgehalten, teilte die Einwanderungsbehörde in Manila mit. Ihr endgültiges Reiseziel war demnach die Stadt Davao auf der Insel Mindanao, wo Gruppen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv sind.
Der 50-jährige Vater, der am Tatort von Einsatzkräften erschossen wurde, war demnach indischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Australien, er habe seinen indischen Reisepass für die Einreise in die Philippinen genutzt, sagte Behördensprecherin Dana Sandoval. Sein in Australien geborener 24-jähriger Sohn habe seinen australischen Pass benutzt.
Der IS ist auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen wie die Maute-Gruppe, Abu Sayyaf, Dawlah Islamiyah und die Bangsamoro Islamic Freedom Fighters aktiv. Der Kampf um die Stadt Marawi im Jahr 2017 markierte den Höhepunkt des IS-Einflusses auf Mindanao. Verschiedene militante Gruppierungen aus den Inselprovinzen Mindanaos schlossen sich zu einer Kampftruppe zusammen, die das wirtschaftliche Zentrum der einzigen islamischen Stadt der Philippinen besetzte.
Premierminister Albanese hatte zuvor berichtet, der australische Inlandsgeheimdienst habe den Sohn vor sechs Jahren wegen Verbindungen zu einer in Sydney ansässigen Terrorzelle des IS überprüft.
Attentäter anscheinend vom IS beeinflusst
Auch der Chef der Polizei des Bundesstaats New South Wales, Mal Lanyon, bestätigte laut dem Guardian, dass beide Attentäter im vergangenen Monat auf die Philippinen gereist waren.
In dem Auto, das auf den Sohn zugelassen ist, befanden sich laut Lanyon mehrere Sprengsätze und zwei selbst gemachte IS-Flaggen. Man arbeite weiterhin daran, die Hintergründe des Anschlags aufzuklären.
Nach Albaneses Darstellung waren die Angreifer anscheinend vom IS beeinflusst. "Es scheint, dass das (der Anschlag) durch die Ideologie des Islamischen Staates motiviert war", sagte er dem Radiosender ABC Sydney.
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