Amoklauf in Las Vegas: Hotelkette verklagt Opfer

Nach dem Attentat von Las Vegas im Oktober 2017 will der Hoteleigentümer Schadenersatz abwehren.

Im gerichtlichen Streit nach dem Massaker von Las Vegas mit 58 Toten gibt es eine neue Wende. Der Hoteleigentümer MGM Resorts International klagt die Opfer.

Beim blutigsten Anschlag eines Einzeltäters in der Geschichte der USA schoss Stephen Paddock am 1. Oktober 2017 von einem Zimmer des Hotels Mandalay Bay auf Konzertbesucher. Das Konzertgelände gehört wie das Hotel der Mandalay-Gruppe, hinter der der Eigentümer MGM Resorts International steht.

Damals waren nicht nur 58 Menschen erschossen, sondern auch mehr als 800 verletzt worden. Wenig später reichten 450 Opfer und ihre Angehörigen Sammelklagen gegen den Konzertveranstalter sowie die MGM-Gruppe ein. Vorwurf: Die Notausgänge seien nicht gut genug ausgeschildert, das Personal schlecht geschult gewesen.

Die Anwälte der Opfer werfen der MGM-Gruppe Fahrlässigkeit vor. Schließlich habe Attentäter Paddock ein wahres Waffenarsenal in sein Hotelzimmer schmuggeln können. Auch habe er ungehindert Überwachungskameras installieren und ein Fenster seiner Suite zerschlagen können, von dem aus er dann auf die Konzertbesucher schoss.

Mit ihrer Gegenklage will die MGM-Unternehmensgruppe jetzt feststellen lassen, dass sie nicht haftbar gemacht werden kann. MGM verweist auf ein US-Gesetz von 2002, dass Haftungen bei Attacken auf Menschenmengen, solange ein Sicherheitsunternehmen im Einsatz ist, nicht zulässig sind.

Robert Eglet, einer der Opfer-Anwälte, sagte, dieses Gesetz würde in diesem Fall MGM oder Mandalay Bay nicht helfen. Die Sicherheitsleute des Hotels seien vom Department of Homeland Security (Heimatschutzministerium) nicht amtlich geprüft worden. Eine andere Sicherheitsfirma des Konzertveranstalters sei vom Ministerium zertifiziert worden, diese habe man aber auch nicht geklagt.

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