Hexerei-Vorwürfe in Ghana: Hunderte Frauen und Ältere beschuldigt

Der Präsident Ghanas John Dramani Mahama
In Ghana wurde ein Gesetz beschlossen, das es strafbar macht, jemandem Hexerei vorzuwerfen – unterzeichnet wurde es allerdings noch nicht.

Zusammenfassung

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  • Hunderte Menschen in Ghana durch Vorwurf der Hexerei bedroht, insbesondere ältere Frauen.
  • Amnesty fordert Gesetz gegen Hexereibeschuldigungen, das im Parlament festhängt.
  • Betroffene suchen Zuflucht bei traditionellen Priestern in speziellen Lagern.

In Ghana drohen nach Angaben von Amnesty International hunderten Menschen wegen des Vorwurfs der Hexerei Menschenrechtsverletzungen.

Insbesondere ältere Frauen seien in dem westafrikanischen Land der Gefahr von "Einschüchterungen, körperlichen Attacken oder sogar dem Tod" ausgesetzt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag. Die Organisation forderte die Regierung auf, Beschuldigungen der Hexerei und rituelle Attacken unter Strafe zu stellen.

Ghana unternehme nicht genügend, um Opfer zu schützen, kritisierte Amnesty International. Die Organisation betonte die Notwendigkeit einer Aufklärungskampagne in betroffenen Regionen. Das ghanaische Parlament hatte 2023 ein Gesetz beschlossen, durch das es strafbar werden soll, jemandem Hexerei vorzuwerfen. Bisher wurde das Gesetz aber nicht unterzeichnet.

Ältere, kranke oder behinderte Frauen öfter betroffen

Der Vorwurf der Hexerei beginnt häufig in der Familie oder innerhalb einer Gemeinschaft nach einem tragischen Vorfall wie einer Krankheit oder einem Tod, wie Amnesty International erklärte. "Ältere Frauen, die in Armut leben und krank oder behindert sind", und Frauen, die "nicht dem stereotypen Geschlechterbild entsprechen", hätten ein höheres Risiko der Hexerei beschuldigt zu werden.

Zuflucht bei Priestern

Der Glaube an Hexerei bleibt in vielen ländlichen Gemeinschaften entlang der afrikanischen Westküste, darunter in Ghana, verbreitet. Menschen, die dem Vorwurf der Hexerei ausgesetzt sind, werden üblicherweise aus ihrem Zuhause verbannt. 

In Ghana suchen Betroffene oft Flucht in Lagern, die von traditionellen Priestern geführt werden. Dort bleiben sie dem Bericht von Amnesty zufolge bis zu ihrem Tod oder bis eine andere Gemeinschaft sie aufnimmt.

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