Ärger über geplante Versteigerung von Tutanchamun-Büste in London

Golden Mask of Tutankhamun
Ägypten reagiert erbost auf Christie's-Auktion und spricht von Bruch internationaler Konventionen.

Die geplante Versteigerung einer 3.000 Jahre alten Büste des ägyptischen Pharao Tutanchamun in London hat wütende Reaktionen aus Kairo provoziert. Das ägyptische Außenministerium erklärte vor der für Donnerstag angesetzten Versteigerung, die Auktion stehe im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen und Konventionen.

Der frühere Minister für Altertümer, Sahi Hawass, sagte, die Büste sei vermutlich in den 1970er-Jahren aus dem Karnak-Tempelkomplex gestohlen worden. Das Auktionshaus Christie's will die 28,5 Zentimeter große Büste am Donnerstag in London versteigern. Erwartet wird ein Erlös von umgerechnet mehr als viereinhalb Millionen Euro. Die Büste stammt aus der privaten Resandro-Sammlung.

Christie's zeigte sich erstaunt über die verärgerten Reaktionen aus Ägypten. Das Land habe sich niemals in dieser Form über die Büste geäußert, die seit vielen Jahren bekannt und öffentlich ausgestellt worden sei. "Das Objekt ist und war nie Gegenstand von Ermittlungen", betonte das Auktionshaus.

Tutanchamun soll mit nur neun Jahren Pharao geworden und zehn Jahre später, etwa um das Jahr 1323 vor Christus, gestorben sein. Sein Grabmal im Tal der Könige wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. Anders als viele andere Pharaonengräber war es nicht bereits ausgeplündert, sondern enthielt mehr als 5.000 intakte Objekte, davon viele aus Gold.

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