700 Euro im Monat: Italienische Region lockt Zuwanderer

Die Gemeinde Pietracupa der Region Melise.
Die süditalienische Region Molise kämpft gegen Abwanderung und lockt mit monatlichen Geldspritzen. Über 600 Bewerbungen eingetrudelt.

700 Euro im Monat und das über drei Jahre: Mit großzügigen finanziellen Anreizen hat die süditalienische Region Molise in den vergangenen zweieinhalb Monaten um neue Einwohner geworben - und damit großen Zuspruch gefunden. Mehr als 600 Projekte von Personen, die sich in Molise niederlassen wollten, seien bis zum Stichtag 30. November eingereicht worden, bestätigte die Regionalregierung in Campobasso auf Anfrage.

Die Bewerber stammten aus fünf Kontinenten. Es seien darüber hinaus 5.062 E-Mails und 18.427 Telefonanrufe mit der Bitte um Informationen eingegangen. Die rund 200 Kilometer südöstlich von Rom gelegene Region bietet den Zuwanderern einen Zuschuss von 700 Euro pro Monat für einen Zeitraum von drei Jahren. Voraussetzung ist, dass sie in ein Dorf mit weniger als 2.000 Einwohnern ziehen und dort mindestens fünf Jahre bleiben. Sie müssen dort ein Gewerbe gründen oder ein Gebäude als Wohnhaus sanieren. Das Programm ist zunächst auf 40 Teilnehmer beschränkt. Eine Kommission muss nun entscheiden, welche der eingereichten Projekte am vielversprechendsten sind.

Molise gehört zum Mezzogiorno, dem strukturschwachen Süden Italiens, der seit Jahrzehnten Bewohner verliert. Derzeit hat sie noch knapp über 300.000 Einwohner, in den 1950er Jahren waren es einmal mehr als 400.000. Vor allem junge Leute ziehen auf der Suche nach Arbeit weg. Es gibt in Molise mehr als 100 Dörfer mit weniger als 2.000 Einwohnern. Die Region zwischen Adria und Apennin warb unter anderem mit sauberer Luft, schönen Landschaften und niedriger Kriminalität.

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