Tränengas und Massenpanik: Mehr als 100 Tote bei Fußballspiel

Mindestens 127 Menschen wurden bei einem Aufruhr nach einem Fußballspiel in Malang getötet.
Polizei auf indonesischer Insel Java setzte Tränengas ein. Offen ist, weshalb es überhaupt zu dem Platzsturm kam.

Die Zahl der Toten bei einer Massenpanik nach einem Fußball-Match in der indonesischen Provinz Ost-Java ist von den Behörden auf 125 nach unten korrigiert worden. Zunächst war von 174 Toten die Rede gewesen. Es seien aber Opfer mehrfach gezählt worden, teilte der Vizegouverneur der Region, Emir Dardak, mit, nachdem die Daten von zehn Krankenhäusern abgeglichen worden waren. Mindestes 180 weitere Menschen wurden verletzt, nachdem sie im Stadion überrannt wurden, wie es hieß.

Zu den Ausschreitungen war es nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC gekommen. Im Anschluss an die 2:3-Niederlage in Malang hatten Tausende Zuschauer den Platz gestürmt. Auf Fotos, die auf der Seite des Senders tvOne veröffentlicht wurden, ist unter anderem ein völlig zerstörtes Auto im Stadion zu sehen. Weitere Bilder zeigen den Platzsturm sowie Rauchschaden auf dem Platz und auf den Tribünen.

Ausschreitungen auch außerhalb des Stadions

Unter den Toten seien auch zwei Mitglieder der Polizei gewesen, sagte Provinzpolizeichef Afinta. Die meisten Menschen sollen an Sauerstoffmangel gestorben sein. Noch rund 180 Menschen sind demnach in Kliniken. Bei den Ausschreitungen wurden demnach 13 Fahrzeuge beschädigt, darunter zehn der Polizei.

Ein Polizist der Bereitschaftspolizei feuert während eines Aufruhrs nach dem Fußballspiel Arema gegen Persebaya im Kanjuruhan-Stadion in Malang Tränengas ab.

Polizeibeamte greifen während eines Aufruhrs nach dem Fußballspiel BRI Liga 1 zwischen Arema und Persebaya im Kanjuruhan-Stadion in Malang ein.

Ausschreitungen brechen nach dem Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang aus.

Ausschreitungen brechen nach einem Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang aus.

Ausschreitungen brechen nach dem Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang aus.

Ausschreitungen brechen nach dem Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang aus.

Ausschreitungen brechen nach dem Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang aus.

Menschen stehen neben einem beschädigten Auto nach einem Aufruhr nach dem Liga-BRI-Liga-1-Fussballspiel zwischen Arema und Persebaya im Kanjuruhan-Stadion.

Mindestens 127 Menschen wurden bei einem Aufruhr nach einem Fußballspiel in Malang getötet.

Zwei Personen fahren mit einem Motorrad durch das Gebiet des Kanjuruhan-Stadions nach einem Aufruhr in Malang.

Nach einem Aufruhr geht ein Mann an einem beschädigten Lastwagen vorbei, der nach dem Fußballspiel Arema gegen Persebaya im Kanjuruhan-Stadion aufgenommen wurde.

Eine Person steht neben einem beschädigten Auto nach einem Aufruhr nach dem Fußballspiel der Liga BRI Liga 1 zwischen Arema und Persebaya im Kanjuruhan-Stadion.

Ein beschädigtes Auto nach einem Aufruhr nach dem Fußballspiel BRI Liga 1 zwischen Arema und Persebaya im Kanjuruhan-Stadion.

Ein ausgebranntes Auto liegt auf der Straße, während Motorräder vorbeifahren.

Ein beschädigtes Auto ist nach einem Aufruhr nach dem BRI Liga 1 Fußballspiel zwischen Arema und Persebaya in Malang zu sehen.

Die Fußball-Clubs Arema und Persebaya sprachen den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. "Arema FC spricht tiefes Beileid für die Katastrophe in Kanjuruhan aus. Das Management von Arema FC ist auch für den Umgang mit den Opfern verantwortlich, sowohl für die Toten als auch für die Verletzten", sagte Vereinschef Abdul Haris. Der Club werde ein Krisenzentrum und eine Opferinformationsstelle einrichten. "Bei den Familien der Opfer entschuldigt sich das Management von Arema FC zutiefst und ist bereit, eine Entschädigung zu leisten. Das Management ist bereit, Vorschläge für den Umgang mit der Katastrophe anzunehmen, damit viele gerettet werden", erklärte Haris.

Der indonesische Fußball-Verband (PSSI) setzte den Spielbetrieb in der ersten Liga für eine Woche aus. Arema wurde die Austragung von Heimspielen für den Rest der Saison untersagt. Zudem habe der Verband ein Untersuchungsteam eingesetzt, das noch am Sonntag seine Arbeit aufnehmen sollte. "PSSI bedauert die Aktionen der Aremania-Anhänger im Kanjuruhan-Stadion. Es tut uns leid und wir entschuldigen uns bei den Familien der Opfer und bei allen Beteiligten für den Vorfall", sagte der Verbandsvorsitzende Mochamad Iriawan. Man werde die Polizei bei der Aufklärung unterstützen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International setzt sich für eine Untersuchung des Tränengaseinsatzes durch die Polizei ein. Es müsse sichergestellt werden, „dass eine derartige herzzerreißende Tragödie nie wieder passiert“, sagte Usman Hamid von Amnesty International in einer Mitteilung. Tränengas solle niemals auf begrenztem Raum eingesetzt werden.

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