Mordverdacht: Opfer wollte vor dem Schützen flüchten

Polizeiabsperrband vor Haus
Verdacht auf Mord und Suizid in der Steiermark: 52-Jähriger soll seine Frau erschossen und danach Suizid verübt haben.

In der Steiermark ermittelt die Polizei seit Montag wegen Mordverdachts und Suizid: Auf einem Grundstück im Bezirk Leoben wurden zwei Todesopfer gefunden. Wie die Landespolizeidirektion am Dienstag bekannt gab, handelt es sich bei ihnen um ein Ehepaar aus dem Bezirk Graz-Umgebung.

Beamte entdeckten die Opfer, ein 52-jähriger Mann und eine 45-jährige Frau, gegen 16.30 Uhr in bzw. vor einem unbewohnten Einfamilienhaus - dem Elternhaus des mutmaßlichen Täters -  im St. Stefan ob Leoben.

Der Mann wurde im Haus gefunden, die Frau im Freien davor. Die Exekutive war alarmiert worden, weil ein Anrainer Schüsse gehört hatte.

Das Landeskriminalamt geht vom Verdacht des Mordes und Suizid aus: Der 52-Jährige soll seine Frau "mit einer registrierten Faustfeuerwaffe getötet haben", teilte die Polizei mit.

Opfer wollte fliehen

Das Opfer dürfte versucht haben, zu fliehen: Laut Exekutive soll der Mann die 45-Jährige mit zwei Schusswaffen verfolgt haben. Beide  Waffen wurden am Tatort sichergestellt.

Das Motiv sei derzeit unklar. Im Fokus der Ermittlungen stünden "Tatortarbeit sowie die Befragung von Zeugen im näheren Umfeld des toten Ehepaares".

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

Das Ehepaar sei zudem bisher "polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Gewalt in der Familie war bis zum Zeitpunkt der Tathandlung nicht dokumentiert", berichtete ein Polizeisprecher.

Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete die Obduktion an sowie die Beiziehung eines Sachverständigen für Schießwesen.

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