Die Taranteln breiten sich aus

Der Klimawandel begünstigt die Lebensbedingungen für (sub-) mediterrane Tierarten, wie die der Hogna radiata, besser bekannt als Strahlende Tarantel.

Sollten Sie vorhaben, im Burgenland, in Niederösterreich, Kärnten oder in der Steiermark wandern zu gehen, dann halten Sie die Augen offen, denn vielleicht finden Sie Strahlende oder Russische Steppentaranteln, die vor allem im Herbst vermehrt auftreten. Allein im letzten Jahr wurden in Österreich 143 Funde gemeldet. Um die 100 Spinnen befinden sich normalerweise auf einem Quadratmeter Wald oder Wiese. Hier, im Nordosten von Graz, im Naturschutzgebiet Hauenstein, ist darunter auch diese Spinne zu finden: 
Die Hogna radiata, besser bekannt als Strahlende Tarantel. Was für viele noch immer Angst und Gänsehaut auslöst, ist für Fachleute ein faszinierendes Beispiel, wie sich ein kleiner Teil der Natur an den Klimawandel anpasst. Die ersten Funde der Strahlenden Tarantel wurde in Österreich vor exakt 50 Jahren nachgewiesen. Oft werden die heimischen Taranteln mit der „Tarantula“ (engl.) verwechselt, letztere wird aber korrekt als Vogelspinne übersetzt. Mit ihrem braunen bis goldschimmernden Körper, den leuchtenden radiären Streifen am Vorderleib und den typischen großen Wolfspinnen-Augen kann die Strahlende Tarantel leicht von den Vogelspinnen unterschieden werden. Trotz ihres imposanten Aussehens, ihrer Wendigkeit und hohen Mobilität, die einzelne Tiere immer wieder im Siedlungsbereich in Hausgärten und auf Terrassen auftauchen lassen, sind die Taranteln für den Menschen allerdings ungefährlich – ihr Biss ist normalerweise harmlos und vergleichbar mit einem Wespen- oder Bienenstich. Zum Vergleich: Weltweit sterben jährlich ca. 10 Menschen durch Spinnenbisse und ca. 5.000 Menschen durch Skorpione.

Kommentare