Mann verstarb auf Spitalsparkplatz: Klinikum gibt neue Richtlinien aus
Ein schwerkranker Mann brach am Parkplatz zusammen, Hilfe kam zu spät – Klinik prüft Abläufe.
Nach dem Herztod eines Mannes auf dem Besucherparkplatz des Tauernklinikums Zell am See (Pinzgau) will das Krankenhaus nun die Richtlinien für den Umgang mit Notfällen präzisieren und klarer formulieren.
Der Portier des Spitals hatte nach dem Vorfall gemäß einer internen Vorgabe zunächst die Rettung gerufen. Als diese aber auch nach gut zehn Minuten noch nicht da war, löste er Alarm aus. Trotz dann rascher Hilfe kam für den gut 80-jährigen Patienten jede Hilfe zu spät.
Wie die Geschäftsführerin des Tauernklinikums, Silke Göltl, am Mittwoch informierte, habe ein interner Runder Tisch mit Ärzten, Pflegern, der Spitalsverwaltung und Juristen nach dem Vorfall bestätigt, dass grundsätzlich richtlinienkonform gehandelt wurde. "Sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte waren unmittelbar nach Alarmierung zur Hilfeleistung vor Ort".
Neue Richtlinie festgelegt
Dennoch habe sich gezeigt, dass eine neue Richtlinie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine größere Sicherheit in ihren Entscheidungen und in ihrem Handeln in Akutsituationen geben kann. "Das kann in einem noch schnelleren Handeln resultieren", sagte Göltl zur APA. Die neue Richtlinie soll in den nächsten Tagen umgesetzt werden.
Das Rote Kreuz führte die verspätete Hilfe nach dem Vorfall auf eine "Verkettung unglücklicher Umstände" zurück. So sei es beim konkreten Anruf zu keiner Abfrage der genauen Örtlichkeit gekommen - entgegen dem standardisierten Abfrageprozess. Ein Rettungswagen sei darum zunächst zum Krankenhaus Schwarzach im Pongau und nicht zum Krankenhaus Zell am See gefahren. Dennoch sei elf Minuten nach dem Erstanruf das Rote Kreuz beim Patienten gewesen.
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