Zwei Kärntner mit Skype-Sex-Videos erpresst

Die Opfer sind gewöhnlich 20 bis 40 Jahre alt, die Masche ist immer die selbe: Übers Internet nehmen Frauen Kontakt zu Männern auf, verabreden sich zu einem Videochat, in dem sie sexuelle Handlungen an sich vornehmen und das Gegenüber überreden, es ihnen gleich zu tun. Diese Männer werden schließlich erpresst.
Obwohl die Landespolizeidirektion Kärnten die Bevölkerung seit Monaten vor solchen Machenschaften warnt, wurden heuer bereits 50 dieser Fälle von "Sextortion" (Kunstwort, welches sich aus den englischen Begriffen für "Sex" und "Erpressung" zusammensetzt) bekannt, die Dunkelziffer ist weit höher. Erst kürzlich tappten wieder zwei Kärntner, ein 24-jähriger Feldkirchner und ein 26-jähriger Wolfsberger in die Sexvideo-Falle: Über Facebook schickte eine Frau dem Feldkirchner eine Freundschaftsanfrage, wenige Minuten später kam es via Skype zu einem Videotelefonat. Dort präsentierte sich die Frau nackt und bat den Gesprächspartner, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Die nächste Kontaktaufnahme gestaltete sich weniger freundlich, der Feldkirchner wurde erpresst: er möge 3500 Euro bezahlen, ansonsten würde das Video im Internet verbreitet. Der Mann bezahlte nicht, sondern erstattete Anzeige.
Heruntergehandelt
Nach dem gleichen Schema lief der Erpressungsversuch in Wolfsberg ab, nur forderte die Erpresserin von dem 26-Jährigen hier 15.000 Euro. Der Mann handelte die Frau auf 350 Euro hinunter, bezahlte dann aber doch nicht und entschied sich ebenfalls zur Anzeige.
Eine empfehlenswerte Vorgangsweise, wie Reinhold Jank, IT-Experte im Landeskriminalamt Kärnten betont. "In keinem der angezeigten Fälle wurde das Video, wie angedroht, im Internet verbreitet", berichtet er. Allerdings würde man den Drahtziehern auch selten auf die Spur kommen. Die Kärntner Polizei rät, den Einsatz einer Webcam im Internet möglichst einzuschränken. Sollte es zur Erpressung kommen, mögen die Betroffenen sofort Anzeige erstatten.
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