Zuwachs für Kärntens einziges Windrad

Einsam dreht es sich, versteckt zwischen Felswänden auf dem Plöckenpass: Kärntens einziges Windrad. Im südlichsten Bundesland liegen zwar 80 Projekte in den Schubladen, aber aufgrund der strengen Auflagen in der Kärntner Windkraftverordnung und den damit verbundenen Hürden wurden sie bisher nicht umgesetzt. Eine Novelle dieser gesetzlichen Barriere verspricht Erleichterung.
Wilfried Klauss heißt der Gailtaler Ökostrom-Pionier, der vor 18 Jahren Kärntens bislang einziges Windrad am Plöckenpass errichtete. Dort steht es zwischen 500 Meter hohen Felswänden. Die Kärntner Windkraftverordnung aus dem Jahre 2012, die noch die Unterschrift von Landeshauptmann Gerhard Dörfler trägt, hat einige Kuriositäten zu bieten: So darf eine Anlage im Umkreis von 40 Kilometern nicht mit freiem Auge erkennbar sein. Als Standorte ausgeschlossen sind: National- und Biosphärenparks; Naturschutzgebiete; Landschaftsschutzgebiete; Gemeinden, die 100.000 Nächtigungen pro Jahr an Urlaubsgästen haben; Standorte, bei denen im Umkreis von 1,5 Kilometern bewohnte Gebäude aufscheinen.
Die Verordnung wurde nun einer Evaluierung unterzogen. "Die Sichtbarkeits- und die Abstandsregelung sollen neu definiert werden. Außerdem werden jene Tourismusgemeinden genau festgelegt, die als Standortgemeinden für die Windkraft nicht geeignet sind", sagt Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne), der diese Erkenntnisse im Jahr 2016 in eine Novelle der Windkraftverordnung einfließen lassen will.
Keine UVP erforderlich
Das Windparkprojekt Steinberger Alm bei St. Georgen im Lavanttal geht auch mit dem alten Bescheid in die nächste Phase. Am Dienstag beschloss die Landesregierung, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist. Der Umweltbeirat kann binnen vier Wochen Einspruch erheben.
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