Wiener Spitäler: Neue Namen, weniger Standorte

Das skandalumwitterte Krankenhaus Nord ging als „Klinik Floridsdorf“ in Betrieb.
Die Neuerungen für die Häuser in der Bundeshauptstadt sind umstritten.

Nun gibt es auch neue Türschilder. Bei der Strukturreform im Wiener Gesundheitswesen bekommt nicht nur der Krankenanstaltenverbund (KAV) einen neuen Namen, sondern alle öffentlichen Spitäler bis auf das AKH. So ging skandalumwitterte Krankenhaus Nord als „Klinik Floridsdorf“ in Betrieb gehen.

Der KAV wird mit Anfang 2020 eine Anstalt öffentlichen Rechts und WiGev heißen. Das steht für „Wiener Gesundheitsverbund“ und wird auch die städtischen Pflegewohnheime miteinschließen, die mit „Wien Pflege“ ebenfalls einen neuen Namen bekommen.

Die einzelnen Spitäler bekommen zur Bezeichnung „Klinik“ den Namen des betreffenden Bezirks dazu. So wird etwa aus dem „Sozialmedizinischen Zentrum Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried v. Preyer’schem Kinderspital“ die „Klinik Favoriten“, aus dem Wilhelminenspital die „Klinik Ottakring“ und aus dem Otto-Wagner-Spital die „Klinik Penzing“.

Spitalskonzept 2030

Laut KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb seien die neuen, kürzeren Namen leichter verständlich und würden die Orientierung erleichtern. Auch das Erscheinungsbild nach außen werde vereinheitlicht. Durch die neue Rechtsform soll der Spitalsträger in Finanz- und Personalfragen unabhängiger und somit effizienter werden.

Es ist die nächste Reform im Wiener Gesundheitswesen. Die Umsetzung des „Spitalskonzepts 2030“ läuft aktuell – nicht ohne Probleme. Nicht nur politisch sorgt das Konzept laufend für Diskussionen. Es sieht die Schließung kleinerer Standorte und die Bündelung der Leistungen an sechs Häusern vor. Um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, sind für jedes Haus Schwerpunkte vorgesehen. Zuletzt musste – anders als geplant – das Geriatriezentrum im SMZ Süd der in die Jahre gekommenen Onkologie weichen. Es war nicht die erste Umplanung im Rahmen des Spitalskonzepts.

Kommentare