Wiener Neustadt: Weiter Zwist um neue Zentralklinik

Symbolbild
Die Neos stimmen dagegen und argumentieren mit Krebspatienten in Wiener Spitälern.

Der Neubau des Spitals in Wr. Neustadt gab jüngst Anlass zu politischen Diskussionen. Als einzige Fraktion lehnten die Neos das Projekt im Landtag ab. Ihre Begründung: die prognostizierten Errichtungskosten von 535 Millionen Euro seien nur die halbe Wahrheit. Eine Sonderfinanzierung werde ebenfalls hunderte Millionen Euro an Zinsen kosten, rechnete Mandatarin Edith Kollermann vor. Ihr Vorschlag: Den medizinischen Bedarf in der Thermenregion noch einmal neu bewerten.

Jetzt legt Kollermann nach und attestiert Patienten aus dem Landessüden würden sich lieber in Wien oder Oberösterreich behandeln lassen.

Kollermann stützt sich bei ihrer Behauptung auf die Beantwortung einer Anfrage an den für die Landeskliniken zuständigen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Demnach seien bei der Strahlentherapie in Wien 21 Prozent mehr Patienten aus der nö. Thermenregion zu verzeichnen, in anderen Einrichtungen in Österreich sei es gar ein Plus von 34 Prozent. In ihrer eigenen Region hätten sich zuletzt 18 Prozent weniger Industrieviertler behandeln lassen.

„Die Hälfte der Krebspatienten aus Niederösterreich lässt sich mittlerweile in Wien behandeln, weitaus weniger können eine Therapie im eigenen Bundesland machen“, sagt Kollermann.

Stationäre Behandlung

Bei der nö. Kliniken-Holding weist man die Kritik zurück. Die Zahlen, auf die sich die Neos beziehen, würden nur stationäre Aufenthalte abbilden. Gerade in der Strahlentherapie und Krebsbehandlung gehe der Trend aber deutlich zur ambulanten Versorgung.

Zu den gesteigerten Aufenthalten von Niederösterreichern in Wiener Spitälern heißt es, dass auch die Zahl der Wiener in nö. Kliniken gestiegen sei, etwa im Geburtshilfe-Sektor sei das zu beobachten.

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