Wiener Faultier übersiedelt nach Salzburg

Ein Faultier hängt an einem Seil und schaut in die Kamera.
14 Stunden Schlaf am Tag: Mit dem Zweifingerfaultier wird eine neue Tierart in Hellbrunn heimisch.

Eine junge Faultier-Dame hat vor einigen Tagen im Zoo Salzburg im Gibbonhaus ein neues Zuhause gefunden. Die gebürtige Wienerin, die im Mai 2014 im Tiergarten Schönbrunn zur Welt gekommen ist, geht es relativ gemütlich an, noch dazu bei der vorherrschenden Sommerhitze: Rund 14 Stunden am Tag döst sie vor sich hin.

Geschäftsführerin Sabine Grebner freut sich über die neue Tierart, die das Zweifingerfaultier im Zoo nun vertritt. "Ein besonderes Dankeschön gebührt den zahlreichen kleinen und großen Teilnehmern und allen Sponsoren des 3. Salzburger Charity- Zoolaufs, die zugunsten von Faultier und Co und den Kinder- und Jugendprojekten von Rainbows an den Start gegangen sind. Heuer beträgt der Reinerlös dieser einmaligen Laufveranstaltung rund 15.000 Euro."

Faultiere brauchen Zeit

Faultiere würden nicht gerade vor Temperament sprühen, sagte Grebner. "Auf der Suche nach ihrer nährstoffarmen Nahrung wie Blätter, Knospen und Früchte müssen sie sich nicht beeilen. Um etwas Geduld bitten wir unsere Zoo-Besucher: Das neue Zuhause der jungen Faultier-Dame ist hoch oben in den Seilen über den Köpfen unserer Gäste im Besucherbereich des Gibbonhauses. Sie soll in aller Ruhe ihre neue Umgebung und ihre Tierpfleger kennenlernen. Deshalb wird das Gibbonhaus noch einige Tage für Besucher geschlossen bleiben."

Zweifingerfaultiere sind ursprünglich in den Südamerikanischen Regenwäldern zuhause. Ihr ganzes Leben spielt sich hoch oben in den Baumkronen ab, ob beim Fressen oder Schlafen. Die langen, gebogenen Krallen geben ihnen entsprechenden Halt im Geäst.

Die Tiere im Tiergarten Schönbrunn haben ihre eigenen Methoden, um der Hitze zu entkommen: schattige Plätze aufsuchen, sich weniger bewegen und immer wieder abkühlen. Falls es doch zu heiß wird, hilft aber auch bei den Tieren nur mehr eine kühle Dusche.

Beim Thema Abkühlung hat die Seychellen-Riesenschildkröte namens Menschik eine ganz eigene Methode. "Obwohl diese Schildkröten Hitze gewöhnt sind, hat Menschik den Rasensprinkler für sich entdeckt. Eigentlich zum Beregnen des Grases in der Anlage gedacht, lässt sich die über 100 Jahre alte Schildkröte gerne das kühle Wasser auf den Panzer rieseln", sagte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter in einer Aussendung. Auf den Seychellen hat es mitunter 40 Grad. Da die Schildkröten ihre Körpertemperatur nicht regulieren können, ziehen sie sich an schattige Plätze unter Bäumen oder in Felsnischen zurück, um nicht zu überhitzen.

Abkühlung für Zootiere

Ein Elefant wird mit Wasser bespritzt, während Besucher zusehen.

Elefant Schönbrunn
Ein Straußvogel wird mit Wasser besprüht.

TIERGARTEN SCHÖNBRUNN: KÜHLE DUSCHE BEI TIERISCHER
Eine Riesenschildkröte wird mit einem Rasensprenger bewässert, während sie vor einem Teller mit Gemüse steht.

TIERGARTEN SCHÖNBRUNN: KÜHLE DUSCHE BEI TIERISCHER
Ein Braunbär steht unter einem Wasserstrahl und öffnet sein Maul.

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Ein braunes und ein weißes Alpaka liegen im Wasser.

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Zwei Nilpferde ruhen sich auf einer Wiese aus.

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Ein Eisbär schwimmt im Wasser und frisst etwas.

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Ein junger Seehund sitzt neben einem erwachsenen Tier auf einer Betonfläche.

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Ein Elefant spritzt sich mit Wasser aus seinem Rüssel ab.

An elephant is sprayed with water at the Zoo in Be
Drei Elefanten spritzen mit ihren Rüsseln Wasser in die Luft.

Elephants are sprayed with water at the Zoo in Ber
Mehrere Robben ruhen sich auf einem Felsen aus.

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Ein Elefant wälzt sich im Sand und wirbelt Staub auf.

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Auch den Afrikanischen Straußen kann die derzeitige Hitzewelle natürlich nichts anhaben. Dennoch schätzen es die imposanten Vögel, wenn die Tierpfleger den Wasserschlauch auspacken. Einmal am Tag ist Duschen angesagt. Und da lassen sich die vier Strauße, der Hahn Pipo und die Hennen Gina, Lolo und Beate, nicht lange bitten. Schratter erzählte: "Die vier Vögel stellen oder legen sich direkt in den Wasserstrahl und halten ganz still. Hin und wieder breiten sie genießerisch die Flügel aus." Gleich nach dem Duschen nehmen sie dann noch ein Sandbad, um ihr Gefieder zu pflegen.

"Wasser marsch" heißt es auch im Elefantenpark. Elefanten können weder schwitzen noch hecheln. Ihre großen Ohren dienen als natürliche Klimaanlage, über die sie Wärme abgeben. In Afrika heimisch, kommen die Elefanten natürlich mit weit höheren Temperaturen zurecht. "Die Dusche ist für die Elefanten nicht nur Abkühlung, sondern pflegt auch die empfindliche Haut der grauen Riesen", sagte die Zoodirektorin. "Frisch geduscht zieht es die Herde schnurstracks in die Schlammsuhle. Der Schlamm am Körper wirkt wie eine Sonnencreme und schützt ihre Haut vor zu intensiver Sonneneinstrahlung."

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