Wien: Künftig nur mehr eine Mülltonne für Metall und Plastik
Wien stellt die Modalitäten bei der Abfallsammlung um und fusioniert die gelbe und die blaue Tonne. Künftig müssen Plastikflaschen, Metall und Getränkekartons in einen Container geworfen werden. Die blau-gelbe Kombitonne soll den Wienern das Mülltrennen einfacher machen und auch die Anzahl der Lkw-Fahrten verringern, wie Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag erläuterte.
"Die Botschaft ist relativ simpel: Aus zwei wird eine", sagte die Ressortchefin bei der Präsentation des Konzepts. Die Umstellung soll in den kommenden sechs Monaten erfolgen. Bisher war Metall, also etwa Dosen, in einem blau gekennzeichneten Behältnis zu deponieren. Plastikflaschen und Getränkekartons wanderten in die gelbe Tonne.
Mehr Standorte
Die Änderung bringe nun einige Vorteile, wie Sima versicherte. So gebe es künftig mehr Standorte, an denen die betreffenden Stoffe gesammelt werden. Derzeit sei es aufgrund von Platzproblemen nämlich nicht möglich, an den mehr als 6.500 Plätzen immer alle Tonnen anzubieten. Mit der Vereinheitlichung werde dies nun geändert, die blau-gelbe Variante ist künftig überall zu finden.
Nach Ansicht der Stadt ist zudem davon auszugehen, dass die Anzahl der Fehlwürfe weiter reduziert wird. Dass Plastik, Metall und mitunter auch Getränkeverpackungen (bei Liegenschaften, die an die Öko-Box-Sammlung angeschlossen waren, Anm.) nicht mehr jeweils extra abgeholt werden müssen, bringt wiederum eine Reduktion bei den Transportwegen, wie es hieß. 80.000 Kilometer im Jahr würden durch das gemeinsame Abholen der "Abfallfraktionen" eingespart.
Neue Sortiertechnologien
Trotz kollektiver Sammlung werden diese jedoch anschließend weiterhin getrennt verarbeitet. Hier helfen neue Sortiertechnologien, wie Sima ausführte. Metalle werden etwa mit Magneten und Metallabscheidern vom Rest abgesondert. In Österreich gibt es 14 entsprechende Anlagen, wie der Vorstand der Altstoff Recycling Austria (ARA), Christoph Scharff, erläuterte.
Der Inhalt der blau-gelben Wiener Behältnisse wird in Graz sortiert - was jedoch keine unnötige Fahrten verursache, wie er beteuerte. Vielmehr würden die Betriebe maßgebliche Kunststoffverwerter in der Steiermark und in Kärnten liegen, der Transport Richtung Süden sei somit kein Umweg.
Insgesamt werden laut Rathaus jährlich 350.000 Tonnen Abfälle in der Bundeshauptstadt gesammelt. Die Plastikprodukte machen dabei rund 5.300 Tonnen aus, bei Dosen und Metall liegt die Menge bei 2.300 Tonnen. Möglicherweise steht hier ein Zuwachs ins Haus. Denn bei einem Pilotversuch im 15. Bezirk seien die Sammelmengen um bis zu 15 Prozent gesteigert worden, wurde betont.
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