Wenn Kinderspiel zu einem Ärgernis wird

Ein Mädchen malt mit Kreide Blumen auf den Asphalt.
Anrainer sehen in Kreidezeichnungen Verstoß gegen Hausordnung.

Da wird gebetsmühlenartig gepredigt, Kinder müssten mehr Bewegung machen. Wenn sie dafür ein paar Kreidestriche auf den Asphalt zeichnen, ist der Teufel los. So geschehen in Klagenfurt, wo ein achtjähriges Mädchen für das sogenannte "Kastlhüpfen" mit Kreide zwei Dutzend Striche auf den Asphalt malte. Das ging einigen Anrainern gegen den Strich. Sie schalteten die Immobilienverwaltung ein. Diese wiederum sah sich laut Kleine Zeitung veranlasst, eine "Abmahnung" an die Eltern zu schicken.

Der Hausverwaltung ist dieses Schreiben sichtlich peinlich. "Aber wir sind zum Handeln verpflichtet, wenn es eine Beschwerde gibt", heißt es. Weniger peinlich scheint es der Beschwerdeführerin, einer Lehrerin, die Vertreterin der Wohnungseigentümer ist, zu sein. Sie pocht auf die Hausordnung, die "vorsieht, dass Kinder ausschließlich auf dem Spielplatz spielen dürfen. Der Weg ist nicht zum Spielen geeignet, weil er der Zufahrt von Lieferanten und Feuerwehr dient." Außerdem seien Kreidezeichnungen eine "Verschmutzung, die ebenfalls gegen die Hausordnung verstößt".

Die Hausordnung wurde vor zehn Jahren mehrheitlich von den Eigentümern beschlossen. Laut Beschwerdeführerin würden sich in jüngster Zeit Verschmutzungen und Beschädigungen häufen. So seien u. a. Bälle gegen die Wand der Garagen geworfen worden. Ob vor den Beschwerden ein klärendes Gespräch gesucht worden ist, ist nicht bekannt.

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