Weiße Weihnachten? Kälteeinbruch ab Mitte der Woche erwartet

Red squirrel in snow covered forest
Zunächst hohe Temperaturen, doch ein Kälteeinbruch folgt in der Mitte der Woche.

Das Wetter diese Woche wird in Österreich erneut zweigeteilt. Zu Beginn steigen die Temperaturen im Flachland an, örtlich sind Spitzenwerte um 15 Grad möglich. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale kündigt sich aber pünktlich zu Weihnachten ein Kaltlufteinbruch an und besonders in den Nordalpen ist auch Schnee bis in tiefen Lagen in Sicht.

Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: „In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80 Prozent des Monatsolls. 

Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.

Tauwetter

Bis Mittwoch gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.

Kaltfront am Heiligen Abend

Am Donnerstag, zu Heiligabend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. „Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 Meter ab“, sagt Meteorologe Spatzierer. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. „Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab“, so der Experte. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten fort.

Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. „In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden“, analysiert Spatzierer.

In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von zwei Zentimetern an Heiligabend gereicht. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. „In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen“, so der Experte.

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