Weibliche Führungsspitze in Graz: "Jetzt werden andere Bilder entstehen"

Weibliche Führungsspitze in Graz: "Jetzt werden andere Bilder entstehen"
Graz bekommt mit Elke Kahr die erste Bürgermeisterin, Judith Schwentner ist ihre Stellvertreterin. Somit ist die Führungsspitze weiblich und das in einer außergewöhnlichen Parteienkonstellation.

Nach den Wahlen am 26. September machten in sozialen Netzwerken sofort Scherze und Fotomontagen die Runde. Über einen Ort namens „Stalingraz“ – oder Hammer und Sichel statt Ziffernblatt auf dem Uhrturm. Elke Kahr und Judith Schwentner nehmen das mit Humor. „Unser Vorteil ist, wir hören diese Witze, vergessen sie aber gleich wieder.“

Die Obfrauen der KPÖ und der Grünen schreiben Stadtgeschichte: Am Mittwoch wird Elke Kahr im Grazer Gemeinderat zum ersten weiblichen Stadtoberhaupt gewählt. Sie folgt Langzeit-Bürgermeister Siegfried Nagl, der nach der Wahlschlappe der ÖVP zurücktrat. Am Donnerstag findet die Kür Judith Schwentners zu ihrer Stellvertreterin statt. Ungewöhnlich ist die Parteienkonstellation aus KPÖ und Grünen mit der SPÖ: Deren Chef Michael Ehmann sitzt zwar nicht im Stadtsenat, stützt aber die linke Koalition.

KURIER: Haben Sie sich bereits an die neue Anrede gewöhnt, Bürgermeisterin, Bürgermeisterin-Stellvertreterin?

Elke Kahr: Nein, noch nicht, das ist eine Frage der Zeit und etwas Besonderes. Ich bin ja auch noch nicht gewählt, das passiert am Mittwoch.

Judith Schwentner: Bei mir dauert’s mit der Wahl wohl ein bisserl länger als bei Elke, aber ich freue mich vor allem auf die Verantwortung und die Arbeit, die wir übernehmen dürfen.

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