Aktuell ist es so, dass die ersten zehn Minuten gratis sind. Danach werden für jede angefangene Viertelstunde zwei Euro fällig. Das soll sich mit 15. September 2019 ändern. Fahrzeuge, die öfter als einmal den Schranken zur Terminalvorfahrt durchqueren, werden ab dem zweiten Mal zur Kasse gebeten.
Die Taxi- bzw. Limousinenunternehmer Thomas Schwarz und Markus Solarzyk sind empört. „Das bedeutet, dass wir unseren Kunden ab Mitte September zwei Euro mehr pro Flughafentransfer verrechnen müssen“, kritisiert Schwarz. Solarzyk befürchtet ebenfalls, dass sich die neue Regelung auf die Preise auswirken wird.
Weiters gibt er zu bedenken, dass seine Fahrer oft zehn Mal täglich Gäste zum Flughafen chauffieren. „Da kommen immense Kosten auf uns zu.“ Beide Fahrer kündigen Demonstrationen auf der Abflugrampe an, wenn sich der Flughafen nicht einsichtig zeige.
Seitens Flughafen wird betont, dass man Wert auf das gute Einvernehmen mit den gewerblichen Zubringern lege. Gleichzeitig müsse man aber auch an den Komfort jener Passagiere denken, die mit dem Privatauto anreisen. Abholdienste, die wiederholt im Kreis fahren und für Verzögerungen sorgen, um Gebühren zu vermeiden, stünden damit im Widerspruch.
Rudolf K., ebenfalls Mietwagenenunternehmer, hofft derzeit noch auf eine Einigung mit dem Flughafen. Als letzten Ausweg sieht er eine Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde. „Der Flughafen nutzt hier in meinen Augen seine Monopolstellung aus“, meint K.
Besonders verärgert ist er darüber, dass ab 15. September auch die Preise in der Limousinengarage des Flughafens angehoben werden. Und zwar von 2,20 Euro pro Stunde auf 3,60. „Das ist eine Erhöhung von 63 Prozent, ohne das mehr geboten wird. Wir haben langfristige Verträge mit unseren Partnern, denen wir nun mehr verrechnen müssen“, gibt K. zu bedenken.
Die Wirtschaftskammern Wien und Niederösterreich stellen sich gemeinsam hinter ihre Fahrer: „Wir haben uns vehement gegen diese Absichten ausgesprochen, doch der Flughafen ist unseren Argumenten bisher leider nicht gefolgt.“
Der Flughafen verweist darauf, dass die Preise der Limousinengarage jahrelang nicht mehr angepasst wurden. Der Stundenpreis nach der vorgesehenen Erhöhung sei gewerblichen Abholungen angemessen. Tatsächlich ist der Tarif für Privatautos am Kurzparkplatz K3 mit fünf Euro pro Stunde noch um einiges höher.
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