Wahl des neuen Grazer Rektors ging überraschend flott

Ein Mann mit Brille hält eine Rede an einem verzierten Holzpult.
Vizerektor Martin Polaschek leitet ab Oktober die zweitälteste Universität Österreichs.

Am Freitag ging es dann doch ganz rasch: Keine Viertelstunde brauchte der Uni-Rat der Karl-Franzens-Universität, um Martin Polaschek zum Rektor zur wählen. Der 53-Jährige übernimmt am 1. Oktober das Amt von Christa Neuper.

Seine Kür war allerdings von Hürden begleitet. Weil Polaschek der einzige Kandidat statt eines üblichen Dreiervorschlages war, wurde spekuliert, dass der neunköpfige Uni-Rat (ein Gremium aus externen Experten) eine Neuausschreibung verlangen könnte. Ein neuerlicher Wahlvorgang hätte sich wegen des Fristenlaufs aber bis in den Herbst gezogen. Der Uni-Senat (Vertretung der Bediensteten und Studierenden) hatte sich auf Polaschek als einzigen Kandidaten festgelegt. Formell steht die Wahl des Rektors aber dem Rat zu.

Der gebürtige Obersteirer ist damit am Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Polaschek ist seit 2003 Vizerektor an der größten steirischen Hochschule, er fungierte auch als Studiendirektor und Vorsitzender des österreichweiten „Forums Lehre“. Vor acht Jahren unterlag er bei der Wahl noch Christa Neuper, die als erste Frau die Leitung der zweitältesten Universität Österreichs übernahm. Er  blieb aber als Stellvertreter in ihrem Team.

Der künftige Rektor studierte Jus, spezialisierte sich auf Rechtsgeschichte und hat eine lange Liste an Publikationen vorzuweisen: Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt unter anderem in der Aufarbeitung von NS-Verbrechen.

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