Filmen bei Polizeieinsätzen: Viele Beamte für Videobeweis

Ein Polizist der WEGA hält ein Funkgerät in der Hand.
Londoner Polizisten tragen künftig kleine Kameras an ihren Uniformen. Auch in Österreich bekommt die Maßnahme Unterstützung.

Bewaffnete Polizisten der Londoner Einsatzkräfte werden zukünftig kleine Videokameras an ihren Uniformen tragen. So sollen Vorwürfe bezüglich brutaler Beamter erst gar nicht mehr aufkommen können.

In Österreich steht eine derartige Zusatzausstattung zwar noch nicht auf dem Plan, polizeiintern sprechen sich aber viele für eine solche Maßnahme aus. „Wenn wir einen Einsatz haben, stehen sofort massenhaft Schaulustige mit den Smartphones bereit und filmen. Oft werden die Kameras aber erst dann eingeschaltet, wenn wir aggressive Menschen in Schach halten. Dass besagte Menschen uns vorher angegriffen haben, ist auf den Videos nie zu sehen“, schildert ein Polizei-Offizier, der anonym bleiben möchte. Man sollte sich der gesellschaftlichen Entwicklung anpassen. Weil viele Schaulustige filmen, würden Videoaufzeichnungen der Polizisten außerdem für gleiche Voraussetzungen sorgen.

Mit dem eigenen Handy mitzufilmen ist den Beamten übrigens dienstlich strengstens untersagt. Noch ein Positiv-Effekt wäre die Abschreckung. „Wenn die Leute wissen, dass sie gefilmt werden, würden manche Situationen wahrscheinlich anders ausgehen und nicht eskalieren“, sagt der Polizist weiter. Aus dem Innenministerium heißt es aber, „es steht nicht zur Diskussion“, so Sprecher Karl-Heinz Grundböck. „Es wäre datenschutzrechtlich in Österreich gar nicht möglich.“

Bericht im "Evening Standard"

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