Vorarlberger ließ 15 Schafe verenden - zu Geldstrafe verurteilt

FOTOTERMIN MA 45 - WIENER GEWÄSSER "SCHAFE ALS UMWELTSCHONENDE RASENMÄHER AUF DER DONAUINSEL
66-Jähriger war aufgrund seiner privaten Verhältnisse völlig überfordert - Urteil nicht rechtskräftig.

Ein 66-jähriger Mann ist am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch wegen Tierquälerei zu einer teilbedingten Geldstrafe in Höhe von 3.300 Euro verurteilt worden. Der ehemalige Tierhalter hat zwischen Februar und April dieses Jahres 15 Schafe verenden lassen, ohne ihnen adäquate Hilfe zukommen zu lassen. So starben sie der Reihe nach. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Landwirt, der seit über zwei Jahrzehnten Schafe hielt, war früher in der Gemeinde im Natur- und Tierschutz sehr engagiert. In den vergangenen Jahren glitt seine Frau nach seinen Angaben jedoch immer mehr in die Alkoholsucht ab, die familiären Probleme hätten sich verschärft. Daraufhin sei er überfordert gewesen und sei selbst in Depression und Hilflosigkeit versunken.

Aus Scham keinen Tierarzt geholt

Als im Februar die ersten zwei seiner Schafe erkrankten, versuchte er deren Symptome noch mit einem "Verdauungsöl" zu bekämpfen. Da allerdings eine Diagnose fehlte, wusste der 66-Jährige nicht einmal, woran die Tiere erkrankt waren. Nachdem die Schafe nach und nach starben, schämte sich der Mann so sehr, dass er keinen Tierarzt holte. Dazu kam die Angst, dass man ihm alle Tiere wegnehmen würde. Dem Urteil des Landesgerichts zufolge darf der 66-Jährige künftig keine Schafe mehr halten.

Das Gericht verurteilte den Mann schließlich zu einer Geldstrafe von 3.300 Euro, die Hälfte davon wurde auf Bewährung ausgesprochen. Dass er bestraft werde, finde er gerecht, sagte der 66-Jährige, der das Urteil akzeptierte. Noch nicht angenommen hat es der Staatsanwalt.

Kommentare