Vorarlberg: Woher die Legionelleninfektionen kommen, ist noch unklar

Vorarlberg: Woher die Legionelleninfektionen kommen, ist noch unklar
Nach der Ursache wird zwar intensiv gesucht, bisher aber ohne Ergebnis. Bereits 32 Menschen erkrankt.

Die Ursache für die vergleichsweise sehr zahlreichen Legionelleninfektionen im unteren Vorarlberger Rheintal wurde nach wie vor nicht gefunden. Seit Jahresbeginn sind in Vorarlberg 32 Personen an Legionellen erkrankt, üblicherweise sind zehn Personen pro Jahr von einer Legionelleninfektion betroffen. In den vergangenen Wochen wurden 220 Wasser- und Luftproben gezogen, eine definitive Zuordnung der Erkrankungsfälle zu einer Emissionsquelle war bis dato aber nicht möglich.

Legionellen in mehreren Proben

Man habe in mehreren Proben Legionellen nachgewiesen, hieß es am Freitag seitens der Landespressestelle. Die Ergebnisse der Untersuchung bezüglich der Übereinstimmung der Keime würden aber noch nicht vorliegen, nimmt die genaue Bestimmung des Erregers mittels Sequenzierung doch zwei Wochen in Anspruch. Jene Anlagen, in denen Legionellen nachgewiesen wurden, wurden laut Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) umgehend desinfiziert und gereinigt. Die bisher gefundenen möglichen Infektionsquellen seien somit beseitigt. Währenddessen gehe die Suche nach weiteren möglichen Infektionsquellen mit unverminderter Intensität weiter. Drei Teams des Umweltinstituts ziehen täglich Proben.

Übertragung durch vernebeltes Wasser

Der Erreger der Legionellenkrankheit, das Bakterium "Legionella pneumophila", wird durch vernebeltes Wasser übertragen. Die erregerhaltigen Tröpfchen können sich in der Luft verbreiten und eingeatmet werden. Mögliche Ansteckungsquellen sind Duschen, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, Kühltürme oder Klimaanlagen. Auch in Schwimmbädern ist über Wasserfälle, Rutschen, Whirlpools und Fontänen eine Übertragung möglich. Unter Umständen kann auch der Umgang mit Kompost und Pflanzenerde eine Infektionsquelle sein.

Legionellen lösen beim Menschen zwei unterschiedliche Krankheiten aus: Die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. Erstere ist eine schwere Lungenentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Das Pontiac-Fieber verläuft milder mit grippeähnlichen Beschwerden und heilt meist von selbst innerhalb von zwei bis fünf Tagen aus. Mehrere der 32 im Rheintal erkrankten Personen sind mittlerweile wieder gesund. Einen schweren Krankheitsverlauf gab es in zwei Fällen.

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